Donnerstag, 31. Januar 2008

Kalt, naß und dunkel

Wir sind wieder zu Hause. Was für ein Temperatursturz von Singapur 30° auf Frankfurt 3°! Dazu regnete es und es war stockfinster, obwohl es erst 21:00 war.
Das wird eine harte Umgewöhnung. Ich bestelle mir wohl gleich morgen ein Abo im Sonnenstudio.
Die Geschehnisse der letzten Tage werde ich demnächst nachtragen. Vor einer Woche ist die Stromversorgung am Laptop verraucht. Da fühlt man sich doch gleich amputiert.

Mittwoch, 23. Januar 2008

Waitakere Ranges

Bevor uns Schwimmhäute wachsen machen wir heute mal wieder eine Rundtour. Wir wollen in die Waikatere Ranges, einem Naherholungsgebiet nordwestlich von Auckland. Interessanterweise ist es dank einem Mangel an Autobahn weniger erschlossen als Orewa und die Hibiskusküste, obwohl die Ranges viel näher an Auckland sind.
Wir verfransen uns gleich, nachdem wir versuchen den Motorway 1 nach Westen zu queren und gelangen statt dessen auf den Motorway selbst Richtung Auckland. Eh die nächste Ausfahrt kommt entscheiden wir uns unsere Rundtour in umgekehrter Richtung zu durchfahren. In Auckland stehen wir vor dem nächsten Problem, da der Weg durch die Vororte zum Waitakere Ranges National Park nicht ausgeschildert ist, unsere Straßenkarte keine hinreichende Auflösung hat und die Schätzung der Himmelsrichtung manchmal versagt, wenn man auf der Südhalbkugel zur Mittagszeit den Sonnenstand mit Süden gleichsetzt. Nach einigen Exkursionen in den Vororten sind wir aber bald wieder auf der Spur und landen in Titirangi kurz vor eins. Hier parken wir unser Geschoß und gehen Mittagessen. Die Kneipe, die wir uns ausgesucht haben, muß was ins Essen mischen, jedenfalls singt der Mann an der Kaffeemaschine lauthals (und richtig gut) zur Mucke mit. Wir bestellen uns was Kleines und sind nachher völlig baff. Das Essen ist richtig gut, völlig unerwartet für so ein kleines Dorf.
Als nächstes geht es nach Piha Beach, einem kleinen schwarzen Sandstrand am ende einer Stichstraße an der Westküste mit dem Löwenfelsen als markantem Punkt.

Von hier fahren wir weiter zur Gannet (Baßtölpel) Kolonie in Muriwai. Muriwai hat ebenfalls einen mörderisch breiten schwarzen Sandstrand. Am Ende der Bucht haben sich irgendwann die Baßtölpel angesidelt, als ihr Felsen weiter draußen vor der Küste Platzprobleme bekam. Dadurch können wir von einem Hang über dem Nistfelsen gemütlich den Vögel beim An- und Abflug sowie der Fütterung der Jungtiere zusehen.

Die ganze Rundtour geht wie immer durch pitoresken Regenwald, sehr kurvig, viele weite Sichten ins Land von der Kette ehemaliger Vulkane, es gibt auch immer mal wieder Einstiegspunkte für Wanderwege in den Nationalpark, aber dafür haben wir heute keine Lust. Am späten Nachmittag fahren wir wieder nach Orewa und meistern diesmal die Autobahnquerung ohne Probleme.

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Montag, 21. Januar 2008

Life is a beach continued


Der Sturm bläst seit 2 Tagen in Folge. Es gibt immer mal wieder Schauer, aber bei der Windgeschwindigkeit und ohne Berge ist das in Sekunden über uns hinweggefegt. In der Zeitung steht, dass es die Reste von irgendeinem (weiblichen) Zyklon sind.
Das stört uns aber nicht, zwischendurch die Wellen zu genießen und uns im Wasser zu tummeln.

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Drachen

Habe gestern nachmittag ohne Erfolg alle Outdoor-Läden von Orewa abgesucht - kein Drachen zu holen. Bin heute vormittag in eine Mall auf der Halbinsel gefahren und siehe da, sie hatten einen. Immerhin ein deutsches Produkt, wenn ich ihn schrotte gibts zu Hause Ersatzteile :-)
Habe ihn gleich zur Mittagszeit, als wieder Ebbe war und der Strand superbreit, ausprobiert. Geht ab wie Schmitts Katze.

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Sonntag, 20. Januar 2008

Orewa

Wir sind heute nach Orewa gefahren, etwa 30min närdlich von Auckland für die letzten 4 Camper-Tage. Wir haben einen Platz direkt am Beach und können bei Lust und Laune auch noch Tagesexkursionen nach Tiritiri oder an die Westküste in die Waitakere Ranges machen.
Wasser ist gerade auf der Flucht und so ist der Strand superbreit. Es stürmt wie Hölle (für heute sind Windstärke 7-8 angesagt) und der Wind steht direkt auf die Küste. Im Wasser sind Windsurfer und Kite-Surfer und auf dem Strand auch Segler auf Rollen und Leute mit Lenkdrachen unterwegs. Sowas will ich auch :-)

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Buschfeuer!

Gestern Nacht kurz nach 10 bricht rund um unseren Campground die Hölle aus. Dauernd brausen an der Straße Fahrzeuge mit Sirenengeheul vorbei. Ansonsten bleibt aber alles dunkel. Die Sirenen hören wir noch eine Weile.
Heute morgen kommt dann in den Nachrichten, daß 5km vor der Stadt an der Tiki Quarry Road um 10:15 ein Buschfeuer ausgebrochen war. Wir hatten sowieso im ganzen Norden mangels Regen schon seit Tagen die höchste Warnstufe. Teilweise hatten bis zu 80 Feuerwehrleute von der ganzen Halbinsel und 3 Helikopter das Feuer bekämpft, welches sich schnell auf 12ha ausdehnte und die Stadt bedrohte.
In der Liebscher-Familie ist es zwar Tradition, daß Hotels und Unterkünfte ein paar Jahre nachdem wir dort waren abfackeln. Allerdings gab es noch nie so schnell einen Versuch...

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Samstag, 19. Januar 2008

Kauri Bäume

Am Nachmittag sind wir noch zur Kauri Grove auf der 309 Road gefahren. Eigentlich ist es ja schon verwunderlich, daß überhaupt noch welche stehen. Im 19. und 20. Jh. wurden sie so gnadenlos abgeholzt, daß man Kauri-Wälder eigentlich als ausgestorben bezeichnen kann.
Obwohl es faszinierende Bäume sind. Sie wachsen ungeheuer langsam, weshalb sie es auch in den günstigen Lagen gegen schnellwachsende Baumfarne und dergleichen nicht schaffen und statt dessen auf Bergkämmen und in rauhen Umgebungen wachsen müssen, wo die anderen nicht so gut können. Wenn man sie denn aber mal wachsen läßt, dann werden sie richtig alt und groß und mächtig. Wegen ihres langsamen Wachstums ändern sie über die Jahre auch die Form: zuerst oben eher spitz zulaufen um besser durch das Baumdach zu kommen, und wenn sie dann einmal durch sind und alles überragen dann gehen sie in die Breite.

Der hier ist nur 600 Jahre alt, die ganz alten bis zu 4000 Jahre alten Bäume gibt es nicht mehr.

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Coromandel Eisenbahn

Gegen Mittag haben wir uns mal aufgerafft und sind die paar Kilometer zur Eisenbahn gefahren. Die Eisenbahn wurde ursprünglich gebaut, um Lehm aus den Bergen für eine lokale Töpferei zu holen und macht mittlerweile wohl auch ganz gut Geld mit Touristen, die in die Berge gekarrt werden für eine schöne Aussicht. Genau dass wollten wir auch. Wir kamen halb eins an und wurden zuerst mal damit konfrontiert, daß alle Bahnen bis um drei schon ausgebucht waren. Wir ließen uns auf die Warteliste für den 12_45 setzen und manchmal hat man auch einfach Glück, wir waren jedenfalls im Zug.

Besser gesagt im Zügleinchen, als ich mir wie in einer Kinderbahn vorkam. Aber naja, war halt ursprünglich nicht für Personen gedacht.
Vom Eyeful Tower am Ende der Auffahrt hatte man auch einen schönen Blick auf die gegenüberliegende Hauraki Coast und die Bay.

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Freitag, 18. Januar 2008

Coromandel Smoking Company

Ein Glück gibts hier wieder Zugang zu Meeresgetier. Wir plündern gleich mal die verschiedenen geräucherten Muscheln: in Knoofi, mit Chili, oder einfach klassisch geräuchert.

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Coromandel

Heute ging es weiter nach Coromandel. Wir haben dafür den Scenic Coastal Highway 25 genommen. Es gab eine Menge Küste, aber der Highway geht mehr an der landesinneren Seite der Küste vorbei als direkt am Wasser. Die Landschaft ist sehr schön, der Highway ungeheuer kurvig, aber insgesamt haben bekommen wir das erste Mal das Gefühl, daß wir das alles schon gesehen haben. Werden wir jetzt urlaubsmüde?
Coromandel Town ist ein kleines Städtchen (eigentlich eher ein Dorf bei seinen 1600 Einwohnern), was während des Goldrausches super schnell gewachsen ist und da der nur kurz war auch super schnell wieder verödet ist. Dadurch sind eine Menge alter Häuser stehen geblieben. Coromandel sieht so aus, wie das Historic Village in Tauranga hätte aussehen können - mit Leben gefüllt. Wir stocken kurz die Lebensmittel auf. Dabei sind wir erstmals zurückhaltend, da wir ja in einer Woche den Wohnwagen abgeben müssen. Danach gehts zu unserem Campground an Shelly Beach, wo wir uns direkt wieder ins Wasser begeben und ein bißchen in der flachen Bay rumschwimmen.

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Donnerstag, 17. Januar 2008

Tauranga Historic Village

Die direkte Sonne hält man nicht allzulange aus. Da hilft auch 30+ Sonnencreme und Kleidung mit eingebautem Sonnenschutzfaktor nix.
Also machen wir uns gegen Mittag auf nach Taurange. Der Reiseführer hat als eines von wenigstens 2 Sehenswürdigkeiten das Historic Village aufgeführt. Das wollen wir uns anschauen.
Problem #1 ist, es gibt keine Ausschilderung. Wir haben zwar eine Karte, verpassen aber mangels Hinweise an den sonst so gut beschilderten Strassen die Abfahrt. Also eine Ehrenrunde und mit Hilfe des Planes dann ein zielgerichtetes Anfahren. Ein erstes Hinweisschild gibt es erst, wenn man quasi schon da ist.
Vom Parkplatz aus sieht das Dorf eigentlich ganz nett aus. Es wurden historische Häuser (nicht älter als 150 Jahre) aus der Region hier zusammengetragen und Läden für Touristen drin platziert.
Beim hindurchschlendern sind aber in den etwa 30 Häusern höchstens 5 belebt und wir sind auch fast die einzigen Touristen. Das ganze scheint noch im Entstehen oder wird gerade umgebaut. Jetzt verstehen wir die fehlende Werbung.
[Foto historicvillage]
In Tauranga selbst ist sonst nichts los. Die Stadt ist wild und schnell gewachsen und hat kein richtiges Stadtzentrum. Die Stadtoberen haben zwar in den letzten Jahren wohl einiges in die Hafenpromenade inwestiert, aber so richtig toll ist das noch nicht. Hat immerhin einige Bars und Cafes von denen man auf Baustellen schaun kann.
Aber was solls. Wir fahren wieder an unseren Strand.

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Life is a beach continued

Die Sonne hat uns irgendwann zwischen 8 und 9 geweckt, aber es ist so schön, einfach liegenzubleiben. Draußen ist es schon warm. Wir frühstücken und gehen dann die paar Stufen runter an den Strand.

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Mittwoch, 16. Januar 2008

Abendstimmung


Ist das nicht schön?

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Life is a beach

Sind heute nach Papamoa (bei Tauranga) an die Bay of Plenty gefahren. Die heißt so, weill es die Lebensmittelkammer schlechthin von Neuseeland ist. Tauranga ist der größte Hafen der Insel, von hier wird alles in die Welt verschifft.
Noch besser ist aber, daß die Bay eine Bergkette hat, die wie ein Regenschirm das ganze häßliche Wetter abhält und dem Gebiet damit mit die meisten Sonnenstunden im Jahr beschert. Dazu ist die Bay mit etwas 70km feinsten Stränden gesegnet und wir haben unser Wohnmobil direkt an einem davon auf der Düne geparkt.
Bin schwimmen.

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Dienstag, 15. Januar 2008

Blue Lake

In Rotorua haben wir uns im Blue Lake Holiday Park eingenistet. Ist eigentlich nicht wirklich in Rotorua, zum Glück, sondern etwas außerhalb Richtung Mt. Tarawera. Dadurch hatten wir nicht die ganzen Schwefeldämpfe permanent in der Nase, die je nach Windrichtung und Nähe zu den Thermalquellen dauernd durch Rotorua wabern. Wir wollten ins Polynesian Spa uns eine ordentliche Schlammpackung gönnen und massieren lassen, aber die waren komplett ausgebucht.
Also haben wir den Vormittag einfach am See verbracht, gefaulenzt und Uschi war das erste Mal, seit wir in NZ sind, im Wasser. War bisher einfach zu kalt (das Wasser).

Am Nachmittag sind wir zum Buried Village für einen Devonshire Tea for Two mit Scones gefahren. Das Village wurde beim letzten Ausbruch von Tarawera 1886 verschüttet und damit auch die damals ersten Anfänge von Tourismus in NZ. Unter den 151 Toten waren auch einige Europäer. Das Village wird seit Anfang des 20. Jahrhunderts von einer Familie ausgegraben und touristisch ausgeschlachtet. Wir sind nicht rein.
Wir hatten uns im Gegenteil für den Abend auf eine Tour durch das Maori-Dorf Tamaki gebucht mit Pickup am Campground. Als wir da so warteten gesellten sich auf einmal ein älteres schottisch anmutendes Pärchen zu uns und quatschte uns sofort an. Waren keine Schotten sondern Amerikaner aus Seattle, der Mann hatte nur einen Tick für Schottenröcke. Ansonsten hatte er einen kecken Trapperhut mit riesiger Feder drin, sah insgesamt wie ein Statist aus der letzte Mohikaner aus.
Die Maori Tour war ganz interessant, wenn auch sehr touristisch aufgemacht. Aber man konnte auch jede Menge lernen. Wir wurden nach alter Sitte von "Kriegern" vor dem Dorf herausgefordert mit Speerschwingen, Keulen und Zunge zeigen - das volle Programm. Manchmal war es echt schwer nicht zu grinsen, aber man wollte sie ja nicht beleidigen. Danach wurden diverse Künste demonstriert, gesungen und getanzt, die Ahnengeschichte erzählt und zum Schluß gab es das traditionelle Hangi-Mahl.
Alles in allem ganz witzig, damals in dem polynesischen Kulturzentrum auf Oahu fand ich es trotzdem besser gemacht und nicht ganz so touristisch.
Wir haben die ganze Zeit mit den beiden alten gequatscht. Die saßen später zufällig auch mit uns an einem Tisch. Die waren auf einer 7 Wochen Reise (3 Wochen NZ, 4 Woche AU). Was für ein Streß. Hatten Kinder in Japan und in China, vielleicht kam es daher.
Auf der Rückfahrt haben sie uns erzählt, daß sie im Wald zu einer Glühwürmchen-Kolonie gehen wollten, die ihnen die Reception verraten hätte. Sie luden uns ein und wir sagten zu. Mit solchen Käuzen im Dunkeln durch den Wald ist doch lustig. Wir griffen uns noch Taschenlampen und los ging es. Die Glühwürmchen waren nicht weit vom Campground am Pfad um den See in einer kleinen Senke. Für die, die es wiederfinden wollen: VOm Campground rechts am See zum Pfad, auf dem Pfad im Wald kommt auf der linken Seite bald ein Schild mit einem Pfeil in Laufrichtung drauf, ab dem Schit 37 Schritte und dann geht es rechts vom Weg runter in eine Senke zwischen 2 Bäumen. Hier sollte man nach einer kurzen Orientierung das Licht ausmachen, die Glühwürmchen werden sonst irritiert und machen ihr Licht aus. Einfach 10 Schritte in die Senke rein, geht ziemlich schnell runter unter den Pfadlevel und Augen auf. Sieht aus wie eine Milchstraße zwischen den Baumwurzeln, die sich jetzt über den Köpfen befinden.

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Montag, 14. Januar 2008

Orakei Korako

Heute morgen sind wir nochmal mit dem Sessellift rauf auf Ruapehu, den höchsten Vulkan Neuseelands und größten Berg auf der Nordinsel (Aoraki auf der Südinsel hat nochmal 1000m mehr). Laufen ging keinen Meter bei dem Muskelkater. Oben haben wir einen Moccachino genossen und die schöne Aussicht, obwohl wir schon die Wolkenwand ankommen sahen.
Danach sind wir nach Rotorua aufgebrochen. Unterwegs war nur eine Stop geplant (und viele ungeplante Fotostops as usual). Wir wollten ins Hidden Valley nach Orakei Korako. Dort sollte man geothermische Effekte gut beobachten können.

Wir sahen dann auch diverse Schlammpools, Schwefelseen, (nicht-arbeitende) Geysire und dergleichen. Die Farben waren teils echt spektakulär.

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Sonntag, 13. Januar 2008

Tongariro Crossing

Um 10 vor 5 klingelt der Wecker, Uschi hatte mal wieder Reserve eingebaut. Ich bin noch völlig müde, habe die Nacht kaum geschlafen, und weiß nicht so recht warum ich daß tue. Als ich die Wohnwagentür öffne um zur Katzenwäsche zu gehen, weiß ich auf einmal warum. Es ist sternenklar, die Morgendämmerung kündigt sich hinter den Vulkanen an und Ngauruhoe und Tongariro zeichnen sich scharf gegen den Himmel ab. Was für eine Aufforderung.

Während wir die die Pitas belegen, dämmert es hinter den Vulkanen. Um 5:30 fährt unser Bus mit noch 20 anderen Verrückten ab. Es ist übrigens saukalt. Wir probieren gleich mal die neuen Icebreaker aus, ein High-Tech-Unterteil aus feinster Merino-Wolle von Earth-Sea-Sky. Hält bei Kälte warm und kühlt bei Hitze und ist nur hauch dünn. Darüber T-Shirt und dickes Fleece und dann frieren wir nur noch ein klein wenig. Ich weigere mich, meine vierte Schicht auch schon anzulegen. Werden wir halt schneller laufen :-)
Eine viertel Stunde später gibts am Start des Treck noch den letzten Wetterbericht, es soll sonning werden, mit klarer Sicht und gegen Mittag soll der Wind am Berg auffrischen. 5 vor 6 sind wir auf dem Treck. Uschi ist noch nicht munter und auch nicht ansprechbar. Die Fäuste in den Taschen stapft sie aber tapfer los.
Um den Gipfel des Ngauruhoe legt sich im Morgengrauen ein Schleier, ganz zart aus einer Wolke gezupft. Das sieht irre aus.

Die erste Etappe bis Soda Springs geht es die ersten 250 Höhenmeter gleichmäßig bergauf. Unterwegs gibt es immer mal wieder ein paar Bereiche mit Streinbrocken und Geröll, die aber wie ich vermute von den Park Leuten absichtlich hingelegt worden als
Vorgeschmack auf später. Letzte Möglichkeit zum Umkehren. Das schreckt uns aber nicht. Nach einer Stunde sind wir bei Soda Springs und machen 15min Pause. Jetzt kommt der erste steile Abschnitt. Von unten können wir schon die Stangen sehen, wie
sie im Felsgeröll verschwinden. Einige Leute von unserer Truppe sind schon drin im Aufsteig und sehen sehr klein aus.
Es ist immer noch dunkel und kühl, da wir im Schatten des Kraters aufsteigen. Wir sehen aber in der Umgebung den Morgen anbrechen. Der Aufstieg zum Südkrater beginnt um 7:15 und ist dann auch schon anstrengender. Wir werden zu mehreren Pausen zwischendurch gezwungen. Ist einfach der falsche Frühsport. Uschi schläft immer noch. Abgesehen von den Pausen ist es aber nicht so schlimm, daß wir zusammenbrechen.
Kurz bevor wir den Kraterrand erreichen, hat uns die Sonne eingeholt und schaut uns direkt in die Augen. Da helfen nur Sonnenbrillen und Hand ins Licht gehalten, damit man noch den Pfad sieht. Um 8:15 sind wir oben. jetzt wird gefrühstückt während wir die herrliche Aussicht genießen. Am Horizont kann man sogar den Kegel von Taranaki über den Wolken sehen. Das sind über 150km!

Nach dem Frühstück und einer ausgiebigen Pause von 30min geht es weiter. Der Pfad geht zuerst flach und schnurgerade durch den Südkrater, hier ist aber schon seit langem nix mehr los. Danach beginnt der zweite schwere Anstieg der Etappe. Rauf auf den Kraterrand und dann auf dem Rand Aufstieg zum Rand vom Roten Krater. Der soll noch aktiv sein. Der Aufstieg ist auch wieder geprägt von Steinen, es ist aber nicht mehr ganz so geröllartig sondern eigentlich nur steil. Der Weg ist ausreichend breit für Menschen, eine Kuhherde hätte sicher Probleme und würde in den einen oder anderen Krater fallen.

Die Aussicht der kraterabgewandten Seite erinnert original an Modor. Hier ist alles schwarz, wie frisch explodiert. Aber auch dieser Aufstieg ist irgendwann vorbei und wir sind auf dem Kraterrand vom Roten Krater auf 1886m. Der Name sagt schon alles, die Caldera kennt eigentlich nur rot und schwarz. Sieht im Vergleich zum gelben Aussehen vom Südkrater spektakulär aus. Aus einigen Wänden raucht es auch und als wir mit der Hand feuchten Boden berühren hat dieser angenehme Saunatemperatur. Der Kraterrand selbst ist flach und wir legen schnell die Strecke auf die andere Seite zurück. Vor unseren Augen öffnet sich eine fantastische Aussicht auf die Emerald Lakes und den Blue Lake. Zeit fürs Gruppenfoto :-)

Seit heute morgen haben sind wir fast 800 Höhenmeter raufgekraxelt. Wir machen uns an den Abstieg, bzw. ans Abrutschen. Zuerst haben wir ja etwas Muffensausen auf dem schmalen Grat, aber nachdem wir den Trick raushaben, schlittern wir mit unseren Wanderschuhen die Aschebahn runter wie eine Sanddüne. Das macht richtig Spaß. Bei den Emerald Lakes angekommen ist es kurz nach 10 und wir machen eine zweite Pause inmitten von leichtem Geruch nach Schwefel und superfaulen Eiern. Aber die Aussicht ist unschlagbar und so ignorieren wir den Anschlag auf unsere Nasen. Ab jetzt geht es eigentlich nur noch bergab, auch wenn wir erst bei der Hälfte der Strecke sind.
Über den Zentralkrater geht es auch recht schnell und flach rüber, auch wenn der aussieht, als ob in kürzerer Vergangenheit noch was los war. Dann gibt es wieder einen kurzen Aufstieg zum Blue Lake, an dessen Kraterrand halb rum um den See und dann in serpentinen immer abwärts den Außenhang des Zentralkraters vom Tongariro runter. Es geht jetzt auf Mittag zu und die Fernsicht wird diesiger. Die Sonne pratzt auch langsam unbarmherzig und wir sind froh, daß wir nicht erst um 8:00 angefangen
haben mit dem Treck. Trotzdem, als wir aus einem Tal rauskommen, ergibt sich eine fantastische Sicht auf Lake Taupo und in der Ferne Rotorua. Taupo ist ungeheuer groß. Wenn man sich vorstellt, daß das die Caldera eines ehemaligen Vulkans ist, dann will man nicht auf Neuseeland sein, wenn so was hoch geht. Taupo ist auch einer von nur 4 anderen Vulkanen weltweit, die es je mit ihrer Eruption in die höchste Klasse 8 geschafft haben. Danach ist hier bestimmt für einige Zeit nichts mehr auf der Insel gewachsen.
Wir sind viertel vor 12 an der Ketetahi Hütte und machen Pause. Das permanente bergab über viele Stufen und Treppen geht ganz schön auf die Knie. Als wir aber bemerken, daß mit uns da noch eine andere Gruppe Deutscher sitzt und die einen altklugen Bergführer dabei haben, der lautstark, angibt wie eine Lore Affen, beschließen wir uns das nicht zu geben und zu versuchen das 13:30 Shuttle vom Ende des Tracks zu bekommen.
Der Rest des Tracks ähnelt dann auch die nächste Stunde eher einem Runtergehetze über endlose Stufen und Treppen und wieder Treppen, irgendwann noch eine Dreiviertelstunde Wald und dann sind wir tatsächlich um 13:30 am Abholpunkt. Der einzige der 10min zu spät kommt ist der Bus. Wir sind fix und alle.

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Samstag, 12. Januar 2008

Tongariro National Park

Die Strecke zieht sich doch mal wieder länger hin als gedacht und so sind wir erst gegen 14:00 in Whakapapa Village im Nationalpark. Wir gehen als erstes ins Visitor Center. Der Wetterbericht in der Zeitung gestern hatte für 4 Tage in Folge "fine, sunny" angegeben. Wir wollen wissen, wie die geschlossene Wolkendecke dazu paßt, die uns den Blick auf die Gipfel der Vulkane verhindert. Im Visitor-Center ist die gleiche Wettervorhersage angegeben. Die Frau am Desk hatte bis dato noch nichtmal bemerkt, daß es draußen bedeckt war. Sie meinte aber, daß sei normal und gehöre auch zu "fine". Lange Gesichter bei uns. Sie bestärkte uns aber darin, den Treck zu machen. Morgen würde schönes Wetter sein. Sie erklärte uns dann den Treck und berichtete von ihrer eigenen Erfahrung. Der Treck sei schon anstrengend, sei immerhin ein alpiner Treck, aber wenn man normal fit sei und einige Vorsichtsregeln beachte, sei daß auf jeden Fall machbar. Sie habe zwar beim Aufstieg von Soda Springs zum Südkrater gedacht, daß sie sterben würde, und wäre dann ganz sicher gewesen auf dem nächsten Anstieg zum Roten Krater, aber sie ist dann doch nicht gestorben und als sie dann oben gewesen wäre, wäre es die Erfahrung total wert gewesen. Als dann noch eine Frau um die Ecke kam, die am Morgen auf den Treck gestartet war und noch ganz frisch und fit aussah, war es entschieden. Wir wollten auch! Zusammen mit geschätzten 800 anderen, wie die Frau vom Visito Center für morgen meinte. Wir sind dann die Bruce Road hochgefahren, um zu schauen, ob man mit den Liften über die Wolkendecke kommen könnte, aber die Leute, die gerade zurückkamen, meinten, man müsse noch 30min kraxeln. Darauf hatten heute wir keinen Bock. Außerdem mußten wir uns erstmal an den Kälteschock gewöhnen. In Wanganui sind wir morgens bei 25° losgefahren und hier waren höchstens 10°. Erstmal die kurzen Sachen gegen Jeans getauscht. Dann haben wir in der Discovery Lodge eingecheckt, da die Werbung damit machte, ihre Leute als erste vor dem Pulk der anderen auf den Track zu lassen. Allerdings war uns nicht bewußt, oder wir hatten das Kleingedruckte überlesen, daß das dann 5:30 Abfahrt bedeutete. Tritt mich mal jemand. Ich bin doch im Urlaub.
Zum Abendessen sollte es Hühnchen mit grünem Thai Chili geben, bis Uschi die Soße aus Versehen in den Auguß schüttete. Also wurde umdisponiert und Chicken Korma draus gemacht. Hat auch gut geschmeckt mit Nan Brot aus der Pfanne.
Wir versuchten dann mehr schlecht als recht ab 21:00 einzuschlafen, mit dem Wecker auf 5:00 gestellt. So früh kann man sowieso nichts essen. Nur Katzenwäsche und Brote schmieren war angesagt.

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Wanganui

Wir schlafen doch aus. Beim Frühstücken erfahren wir im Radio, das Sir Edmund Hillary, der berühmte neuseeländische Abenteurer gestern im Alter von 88 Jahren gestorben ist. Ist bekannt geworden durch seine Antarktisqueerung und natürlich die Besteigung vom Mt. Everest. Er war zu Neujahr erst in der Zeitung zusammen mit 9 anderen als die 10 größten Neuseeländer aller Zeiten. Die Leute sind echt geknickt. Er soll ein Staatsbegräbnis bekommen.
Wir fahren um 10:00 erst zum Einkaufen. Es gibt hier wieder einen Supermarkt der New World Kette, die uns von allen am besten gefällt. Also stocken wir auf für die nächsten Tage. Danach fahren wir noch schnell auf einen Lookout, den uns die Praktikantin gestern gezeigt hat und von dem man bei schönem Wetter Mt. Egmont sehen können soll (etwa 100km weg). Wir machen am Horizont nix aus. Auf dem Fluß machen sich dagegen einige Ruderer startklar und warm. Offenbar ist ein Rennen angesetzt. Wir bleiben nicht so lange sondern fahren los.

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Freitag, 11. Januar 2008

Plumbers 2

Wir treffen um 9:30 bei Ward's Leute, die sich freuen, den dritten Versuch zu machen, das Problem zu fixen. Natürlich, wie Handwerker so sind, mokieren sie sich über die Arbeit der Vorgänger in Dunedin, aber noch viel mehr über den Designer der Abwasseranlage, hat er doch ein Stahlrohr genommen, daß bei einer Kollision mit einer Straßenerhebung garantiert nicht bricht, dafür aber den Plastikabwassertank, in den es reingeschraubt ist, garantiert unter Streß setzt und eventuell zertrümmert. Außerdem hat er den Auslaß an die niedrigste Stelle des Fahrzeugs gapackt, sodaß die Wahrscheinlichkeit einer Bodenberührung auch noch steigt. Wie geschehen.
Der Meister bringt uns zu einem Plastikspezialisten. Zu dritt schauen sie sich das an, beratschlagen 5 Lösungsalternativen inklusive Beseitigung des Designfehlers und erklären zu letzt, daß sie alles beheben werden, aber es bis um 16:00 dauern wird.
Wir haben also einen Tag frei in Wellington. Uschi hatte schon einen Notfallplan ausgearbeitet und so wackeln wir los Richtung Eisenbahn (Lower Hut mit seinem Bezirk
Petone ist ja ein Vorort von Wellington). 15min Fußmarsch bringen uns zum Bahnhof Petone. Die Verkäuferin am Ticketschalter erklärt uns alles geduldig und reicht uns unsere Tickets. Ich fall fast um, sehen die doch genauso aus wie die Tickets der Deutschen Reichsbahn vor 20 Jahren. Kleine rechteckige Pappstüke, ok die hier sind mit 4-Farb-Druck, die dann im Zug vom Schaffer gelocht werden. Ist wie eine Zeitreise. 5 Stops später steigen wir in Wellington Hauptbahnhof aus.
Wir wollen zuerst durchs Parlamentsviertel, dann durch den CBD und später mit der Seilbahn zum Botanischen Garten auf einem der Hügel. Unterhalb des Parlaments aber gut 1 km vom Hafen weg stehen 2 Stelen auf einem Gebiet, daß zu Maori-Zeiten ein
Strand war, an dem Kanus angelegt haben. Das zeigt, wieviel Land die Wellingtonier dem Wasser immer wieder abgerungen haben, mit oder ohne Zuhilfenahme von Hebungen durch Erdbeben. Die Stelen selbst markieren eigentlich die Grenzen der Autoritätsgebiete zweier Maoristämme.
Der CBD ist ganz hübsch, es gibt sehr viele alte Hochhäuser vom Anfang des 20. Jahrhunderts und erinnert mich dadurch etwas an Chicago im Sinne des lebenden Architekturmuseums. Ansonsten ist Wellington natürlich etwas kleiner.
Was hier auch wieder wie überall im Land auffällt ist die Unsitte, ein Vordach auf Höhe des ersten Stocks an das Haus anzuhängen und die untere Etage grundsätzlich dann großflächig zu verglasen. Wenn man an den Schaufenstern entlang bummelt, kann man die schönen Häuserfassaden oberhalb nicht sehen und unterhalb sieht alles gleich aus. Ich würde die Vordächer alle gnadenlos abreißen, egal ob die Passanten dann bei Regen naß würden oder nicht. Wie kann man seine Häuser nur dermaßen verschandeln.
Bei der Seilbahn angekommen wundern wir uns, daß der Fahrer links sitzt und die Bahn auf der rechten Seite einer entgegenkommenden ausweicht. Wir schauen uns um und entdecken, daß die Bahn im schweizerischen Thun gebaut wurde. Die haben natürlich auch Erfahrung mit Hügeln. Die Bahn selbst sieht ähnlich aus und funktioniert genauso wie die Heidelberger Schloßbahn. Sie bringt uns nach nur wenigen Stops hoch auf einen der vielen Hügel der Stadt. Dieser hier ist noch höher als Mt. Victoria, von dem wir vorgestern den Rundblick hatten. Wir haben einen schönen Blick über die Bucht, allerdings sieht man von hier das Zentrum unterhalb des Hügels kaum hinter den vielen Bäumen und Villen.
Wir laufen eine Runde durch den Botanischen Garten, was anstrengender ist als vermutet, da er sich über mehrere Erhebungen ausstreckt und auch teilweise wieder bis fast runter auf Meereshöhe geht. Wir wandern also auf und ab und auf und ab, schauen uns einen Steingarten und einen Rosengarten an. Die einheimischen Pflanzen sind weniger vertreten, auch sind die Pflanzen nicht alle beschriftet, wie wir das sonst so kennen.
Zum Abschluß fahren wir wieder runter mit der Seilbahn und bummeln noch ein bißchen durch die Shops. Vielleicht ginbt es ja was im Sommerschlußverkauf. Wir haben aber nicht mehr so viel Zeit, da wir auch noch zurück müssen nach Petone und schnappen uns also einen Zug um 15:00 von Wellington Station.
Auf dem Rückweg fällt auf, daß einige Fahnen auf Halbmast sind, wir haben aber noch nicht mitbekommen, wer gestorben ist. Als wir bei den Handwerkern ankommen sind die fast fertig. Der ursprüngliche Tankauslaß ist komplett versiegelt worden und ein neuer Auslaß daneben gesetzt worden, das Auslaßventil befindet sich jetzt deutlich weiter hinten beim Hinterrad und höher angebracht, so daß es nicht mehr so viel Bodenkontakt bekommen sollte. Wir warten nur noch eine Viertelstunde und sind dann wieder on the road. Wir fahren nach Wanganui und kommen auf einen Zeltplatz der wie Mallorca fest in deutscher Hand scheint. Das Pärchen vor uns redet deutsch mit der Dame an der Rezeption, die uns später erklärt, daß sie ein Praktikum hier mache für ihr Studium der Verkehrswissenschaften in Dresden. Was für ein Zufall. Wir bekommen alle lokalen Sehenswürdigkeiten erklärt und auf der Karte die Supermärkte gezeigt, da wir ja morgen frühzeitig weiter wollen zum Tongariro National Park.

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Donnerstag, 10. Januar 2008

Te Papa Tongarewa

Heute morgen haben wir beim üblichen Check der Wassertankfüllung bemerkt, daß wir schon wieder ein leck im Abwassertank haben müssen. Die Anzeige hätte voll ausschlagen müssen, behauptete aber, daß der Tank leer sei. Da der Frischwassertank auch leer war, den hatten wir ja auch die letzten 2 Tage umgesetzt, mußten wir irgendwo Wasser verloren haben. Ein Blick unters Fahrzeug, zeigt auch an genau der gleichen Stelle vom Riß eine breiten Spalt zwischen Abflußrohr und Tank. Naja, Apollo angerufen und bescheid gesagt und das übliche Spiel von wegen Suche nach Werkstatt und Rückruf.
Wir wollten sowieso ins Nationalmuseum Te Papa Tongarewa und erst am Nachmittag nach Wanganui weiterfahren. Auf Te Papa waren wir durch unseren Reiseführer aufmerksam geworden. Das Museum ist eines der schönsten und am besten erlebbaren Museen die ich kenne. Auf mehreren Stockwerken haben sie Verschiedenes zu Neuseelands Geschichte ausgestellt angefangen bei Geologie und Tektonik, Maorigeschichte, Pakehazeitalter, wie Menschen das Land verändert haben, Erfindungen von Neuseeländern etc. Durch Einsatz von Multimedia und vor allem vielen Sachen zum Anfassen und "Erfahren" neben normalen Ausstellungstücken ist das Museum für große und kleine Kinder und Erwachsene total spannend. Wir haben 6 Stunden drin zugebracht und hätten locker nochmal solange drin bleiben können.
Apollo hatte bis 16:00 nicht zurückgerufen und so riefen wir nochmal an. Der Mensch im Callcenter behauptete, daß die Else vom Vormittag nix protokolliert hat und deshalb auch nix passiert ist. Ich kann mich natürlich nicht an den Namen erinnern. Also der ganze Spaß von vorn. Nach 16:00 arbeitet in diesem Land natürlich auch niemand mehr. Wir bekommen eine Adresse für morgen früh ab 8:00 genannt. Wenigstens in Lower Hutt bei uns um die Ecke. Dafür schlendern wir vom Museum aus durchs Zentrum, durch das wir gestern abend schon kurz gefahren sind.

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Mittwoch, 9. Januar 2008

Interislander

Heute war Ausschlafen bis 8:30 angesagt und dann wollten wir nach einem gemütlichen Frühstück noch die ca 130km bis Picton zur Fähre brummen. Vermutete Dauer 2-3h, je nachdem wie schnell wir die 30km Serpentinen am Queen Charlotte Sound entlangkämen. Die Strecke sollte wunderschön sein, wenn man nicht in Eile ist. Das waren wir nicht, da unsere Fähre erst um 14:25 auslief.
Zuerst ging es noch eine Weile an der Tasman Bay entlang, aber die Straße bog bald ins Landesinnere und wir folgten wieder mal einem Flußtal. Dieses war aber relativ breit und flach, so daß wir schnell vorankamen und schon um 11:00 in Havelock waren. Havelock liegt am Mahau Sound, wie Queen Charlotte Sound einer der Sounds, die zusammen die Gegend der Marlborough Sounds ausmachen.

Die Straße wurde ab jetzt sehr kurvig und wir konnten nur noch 30-40kmh fahren. Allerdings war die Strecke wirklich malerisch und Uschi stöhnte schon wieder über die ganzen Fotostops. In Picton lag schon eine Fähre im Hafen, aber da es kurz nach 12:00 war, war es wahrscheinlich noch nicht unsere. Wir schauten uns erstmal etwas die Stadt an. Die Hauptstraße runter zum Hafenbecken mit Parkanlage war ganz nett, hatte auch jede Menge Cafes und Bars, aber irgendwie nichts zum Mitnehmen. Wir suchten eigentlich nach Sandwichs oder ähnlichen, um es beim Warten an der Fähre zu essen.
Wir kauften uns dann bei einem wirklich fiesen Grill ein Hähnchen-Wrap und ein Hotdog sowie eine Hühnersuppe im Pappbecher. Uschi war kalt. Wir dachten, es würde schnell gehen, aber sie machten es wohl frisch für uns und so hatten wir Gelegenheit, die anderen Besucher zu studieren. Da war wieder alles dabei.
Dank unserem langen Brummer sind wir auf die Fähre als erste draufgekommen, obwohl vor uns schon einige andere Autos in anderen Reihen warteten. Dadurch waren wir auch ziemlich zuerst (nur die Fußgänger waren schneller) oben in der Queen Charlotte Lounge (klingt beeindruckend, oder) und konnten uns einen Tisch direkt am Fenster noch vorn raus sichern.
Ich bin ein paarmal raus aufs Sonnendeck um die obligaten Fotos zu machen als wir losfuhren, aus dem Sound rauskamen in die Cook Strait und als wir uns Wellington näherten. Aber ansonsten konnte man alles super von drinnen beobachten.
Die Fahrt durch den Sound ist sicher ganz hübsch, aber warscheinlich hatten wir einfach die letzten 3 Wochen zu viele Fjorde, Sounds, grüne Hügel am Wasser und so weiter gesehen, es brachte jedenfalls nicht mehr den großen Ah-und-Oh-Effekt. Vielleicht ist es anders, wenn man zuerst auf der trockeneren Nordinsel anfängt und dann von Wellington aus auf die Südinsel fährt. Egal. Cook Strait, die Wasserstraße zwischen Nord- und Südinsel, hatte ich mir deutlich kleiner vorgestellt. Aber von der Südinsel konnte man die Nordinsel kaum ausmachen, nur Wolkenformationen und einige Konturen von Land am Horizont haben sie angekündigt. Dementsprechend dauerte die Überfahrt auch etwas. Die Überfahrt selbst war auch draußen auf See erstaunlich ruhig, obwohl man an den vielen Schaumkronen der Wellen doch sehen konnte, dass ein heftiger Wind blies. Ich versuchte mir nicht vorzustellen, wie das abläuft, wenn es hier so richtig stürmt. Der Wind kann ja über die Tasman Sea von Australien her ordentlich Anlauf nehmen. Nicht umsonst nennt man Wellington auch Windy Welly.
Als wir uns Wellington näherten nahm das Schiff eine riesen Kurve auf das entfernte Ende der Hafeneinfahrt. Beim Näherkommen sah man dann auch den Grund. Aus dem Wasser ragten bis weit hinaus Riffe und Felsen in Reihen gezogen wie Haifischzähne.

Wellington liegt an einer Seite einer wunderschönen riesigen runden Bucht und verteilte sich in der Abendsonne über viele Hügel. Den eigentlichen Anlegevorgang konnten wir nicht mitverfolgen, da wir schon ziemlich früh zu unseren Autos geschickt wurden. Wir fuhren erstmal zu unserem Campingplatz nach Lower Hutt (einer Vorstadt mit 100000 Einwohnern). Allein die statistischen Dimensionen kündigten von der größten Stadt Neuseelands auf unserer bisherigen Reise. Da der Pier vom Interislander zwischen Wellington und Lower Hutt liegt, sahen wir aber erstmal nicht viel von Wellington selbst. Nach dem Abendbrot schlug Uschi vor, noch zum Mt. Victoria Lookout zu fahren, einem Berg mitten in Wellington, von dem aus man auf die Stadt und ihre ganzen Hügel runterblicken konnte. Das Wetter hatte aufgeklart (während dem Abendessen war eine schwarze Wand in 30min über die Stadt gefegt ohne Wasser abzulassen, sowas hatte ich noch nie gesehen, wirklich windig) und so fuhren wir nochmal los. Die Stadtautobahn brachte uns schnell auf die andere Seite von Wellington und dann begann die Suche nach dem Lookout durch enge Gassen und steile Wohnstraßen. Uschi fürchtete dauernd, daß ich irgendwelche anderen geparkten Autos mitnehmen würde und hoffte inständig, daß uns auf den engen Abschnitten niemand entgegenkäme. Wir fanden mit nur einmal Wenden aber die Auffahrt (könnte man wirklich besser beschildern) und wurden durch eine tolle Aussicht belohnt. Hier oben waren zu dieser Zeit (21:00) auch noch viele andere unterwegs und genossen den Rundumblick.

Oben auf dem Berg war auch eine Stele mit dem Titel "Blown away by Wellington today? Blame it on Cook Strait". Darunter waren ein paar Statistiken. Die Nordwestwinde beschleunigen im Schnitt an 173 Tagen im Jahr auf über 60kmh. Das entspricht Windstärke 7-8. Wellington hat die stärksten aufgezeichneten Stürme in ganz Neuseeland. Der übelste hat 1968 mit über 270kmh (doppelte Orkangeschwindigkeit) die Meßanlage auf dem Flughafen pulverisiert und eine Interislander-Fähre auf das Riff geschoben. Ohne Meßanlage weiß man aber nicht so genau, wie stark der Sturm noch jenseits der 270kmh war.

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Dienstag, 8. Januar 2008

Nelson

Heute sind wir nach Nelson gefahren, um der Fähre etwas näher zu kommen. Außerdem wollten wir noch einen Badetag einlegen. In Motueka beim Bäcker noch ein weiteres Roggenbrot und ein Baguette eingesackt und weiter nach Mapua. In Mapua ist eigentlich nix los, nur Mapua Wharf ist gerade In-Zone. Das auch nur wegen einer Fischräucherei mit angeschlossenem Shop und Restaurant. Das genau war unser Ziel. Die Spezialität waren über Manuka-Holz geräucherte Green Lipped Mussels (so ähnlich aussehend wie unsere Miesmuscheln nur doppelt so groß und halt grün an den äußeren Muschelseiten).
Wir sackten zwei verschiedene Sorten ein, einmal mariniert in einer Limonen-Soja-Soße und einmal in einer Chilisoße. Dazu nahmen wir noch geräucherten Haka mit. In Nelson auf dem Zeltplatz haben wir dann das ganze mit unserem Baguette verspeist. Himmlisch. Das Wetter in Nelson war nicht nach Baden, es war immer noch bedeckt und recht stürmisch und so fuhren wir für einen Stadtbummel ins Zentrum (Nelson hat 40000 Einwohner und ist damit bestimmt schon unter den Top-10). Das Zentrum ist ganz hübsch, gefiel uns auf Anhieb sehr gut und wurde von uns auf Platz 2 nach Dunedin gesetzt. Am Abend auf unserem Alkohol-tolerierenden Zeltplatz haben wir uns zwei Rinderhälften gegrillt und unsere restlichen Flaschen Speights Old Dark geleert.

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Montag, 7. Januar 2008

Trocknermafia

Zurück auf dem Zeltplatz ist die Wäsche natürlich nicht getrocknet sondern tropft jetzt schön auf der Leine. Also nach den Trocknern geschaut. Für den ganzen Campingplatz gibt es nur zwei und die sind natürlich belegt. Ich frage, wann die gestartet wurden (laufen typischerweise 30-40min) und komme zur erhofften Zeit zurück. Beide sind neu belegt und gerade gestartet. Ich warte also wieder 30min und komme zurück. Wieder andere Leute da. Das erscheint mir dubios.
Also greife ich mir meine "History of New Zealand" und setze mich daneben, um das Geschehen zu studieren. Langsam geht mir ein Licht auf. Es sind ausnamslos Frauen, die die Trockner bedienen und sie scheinen sich alle zu kennen. Noch während der Trockner läuft wird alle 10min die Tür geöffnet, reingefühlt und was einigermaßen trocken ist, entfernt. Wenn der Trockner fast leer ist wird neue nasse Wäsche nachgefüllt. Kurz bevor der Trockner anhalten würde, wird durch Nachschieben von Münzen die Laufzeit verlängert. Da kann ich ja lange warten. Trockner deren Münzlaufzeit wieder Erwarten zu Ende kommt, weil eine der Frauen nicht aufgepaßt hat, wird durch andere Frauen sofort ausgenutzt. Die Wäsche wird rausgerupft, egal ob klamm oder naß, und die eigene reingeschoben. Wenn die eigentliche Betreiberin 5min später wiederkommt, kann sie nur noch ein langes Gesicht machen. Soweit geht die Platzfreundschaft dann wohl doch nicht. Ich habe Glück und der Wäscheberg der einen Betreiberin geht zu Ende. Ich blockiere deren Trockner durch davorsetzen und bin 30min später glücklicher Besitzer eines der Trockners. Da wir 2 quietschnasse Waschmaschinenladungen trocknen müssen haue ich erstmal mehrere Münzen rein, sodaß mein Trockner die nächsten 90min ununterbrochen laufen wird. Das garantiert mir, daß niemand meine Wäche halbklamm rausnehmen wird. Ansonsten mache ich das gleiche Spiel wie die Mafia. Die kuckt jetzt natürlich blöd. Alle 10-15min Tür auf, fachmännisch und wissend angefühlt, 3 raus, eins wieder rein, Tür zu und weitergelesen. Als Dunkel durch ist, mit Hell nachgelegt, irgendwann auch noch mal bei nun schon langen Gesichtern eine Münze nachgeschoben. Als ich fertig bin und noch ein paar Minuten Trocknerzeit übrig sind, schenke ich sie der nächsten Mafiatante. Die schaut aber erstaunt.

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Kayaking

um 7:00 klingelt der Wecker schon wieder. Heute haben wir eine verabredung für ein Freedom Rental mit einem Kajak-Verleiher, heißt wir dürfen das Kajak allein versenken, ohne Gruppenzwang. Dafür müssen wir von 8:30 bis kurz nach 10:00 Security Briefings über uns ergehen lassen und den Verleiher überzeugen, daß wir geradeaus fahren können und das Kajak nicht gleich beim Ablegen absaufen lassen.
Das Wetter sieht nach Regen aus und der Wetterbericht verheißt für den Nachmittag schweres Wetter mit Wind aus NE mit 25kn. Wir lassen uns deshalb überzeugen, nicht zu versuchen nach Anchorage zu paddeln. Kurz vor Anchorage gibt es ein Stück, daß heißt "Mad Mile" und bei NE-E Winden begreift man schnell warum. Also entscheiden wir uns, mit dem Kajak nur so weit zu gehen, wie wir Bock haben und das Wetter zuläßt und dann umzudrehen und es mit Rückenwind zurückzubringen.
Als wir um 10:30 endlich freigelassen werden ist der Wind schon so stark, daß er einem das Wasser von vorn ins Gesicht bläst. Da wir Ganzkörperkondome anhaben, macht uns das nichts aus, nur die Arme sind schon etwas lahm, bis wir es über die Bay von Manapua in den Windschatten der Vorgebirge geschafft haben. Also erstmal Pause und erste Anlandeübung am Strand. Das geht auch ganz gut, ohne das Kajak vollaufen zu lassen.

Wir treffen einen Einheimischen am Strand, der uns rät, nicht zu lange auszuruhen, da das auslaufende Wasser die Bay schnell trocken legen würde. Da wir nicht schieben/ziehen/tragen wollten, machten wir uns kurz darauf wieder auf den Weg. Der Wind nahm jetzt stärker zu und auch die Wellen wurde höher. Als wir es um Gilbert's Point herum geschafft hatten, war es schon 12:00. Wir hatten noch eine Gruppe überholt, die auch von Manapua gestartet war, aber über die offene Bucht frontal gegen den Wind gepaddelt war. Die waren sowas von platt. Einige aus der Gruppe hatten dummerweise eine Verabredung mit einem Wassertaxi noch ein paar Buchten weiter gegen den Wind und nur noch 30min Zeit. Bei gutem Wetter soll man es in 2-3h locker bis Anchorage schaffen können, wir hatten gerademal ein Viertel der Strecke absolviert.
Wir machten 30min Rast und aßen unser Lunch-Paket. Die dunkle Wand kam immer näher aus der Richtung, in die wir eigentlich noch weiter paddeln wollten. Da Wind und Wellen noch zunahmen entschieden wir uns für Abbruch. Nach einem Blick auf die
Seekarte entschieden wir uns, es etwas weiter draußen zu versuchen, um der landnahen Gegenströmung durch das ablaufende Wasser (Niedrigstand sollte erst gegen 15:00 sein) zu entkommen und dafür mehr Rückenwind und die Wellen von hinten zu haben. Also wählten wir den Weg direkt zurück über die offene Bucht. Das lief auch ganz gut, mit dem Wind und den Wellen von hinten war das Ganze besser zu ertragen auch wenn uns auf halbem Weg die Regenfront einholte. Aber naß waren wir ja ohnehin schon. Unterwegs begegneten wir wieder unserem Kormoran, der uns am Vormittag schon ein Stück begleitet hatte. Gegen halb zwei setzten wir das Kajak auf Grund, ein Stück weiter draußen als es am Morgen losging, etwas erschöpft, tropfnaß, aber es war trotzdem eine super Erfahrung.
Wir schleppten uns zurück ins Dorf und nachdem wir unsere Kondome zurückgegeben und den Ort des Kajaks fürs Einsammeln bekannt gegeben hatten, setzten wir und ins Park Cafe für einen schönen warmen Moccachino.

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Sonntag, 6. Januar 2008

Nachtrag

Beim Verlassen des Shoreline Restaurants am Beach von Kaiteriteri, wo wir bei einem Weißwein zu Abend gegessen haben, fängt es an zu regnen. Bis wir zum Zeltplatz kommen ist die Wäsche nasser als nach dem Schleudern. Wir lassen sie hängen, da sie morgen den ganzen Tag ja noch trocknen kann.

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Samstag, 5. Januar 2008

Kein Hunger mehr

Eine Seafood Chowder, Knoblauchbrot der übelsten Sorte, King-Prawns-Salat und Venusmuschelsalat mit einem Gläschen jungem Riesling aus Nelson später ging es uns viel besser. Die Aussicht von der Terrasse am Strand über die Bay war eine wunderschöne Dreingabe. Jetzt zurück zum Campground, heimlich hinter zugezogenen Vorhängen einen Riesling oder ein Old Dark Ale geköpft und im Saftglas getrunken (falls ein christlicher Ranger zum Alkohol-Check vorbeikommt) und morgen geht es doch ganz früh das frische Brot abholen, bevor wir um 9.00 mit dem Wassertaxi in den Abel Tasman Nationalpark gebracht werden. Dann gehts los zu unserer Wanderung von Bark Bay nach Anchorage entlang weltberühmten Küstentracks.

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Hunger

Da unsere Pläne für das Grillen durchkreuzt wurden, schauten wir im Lonely Planet nach, was es in Kaiteriteri so an Pubs, Bars und Restaurants gibt. Eines war mit Seafood und lokalem Wein beworben. Das war unsere Adresse. Irgendwie hatten wir aber mittlerweile vom Gletscherkraxeln verspäteten Muskelkater, zumindest fiel uns keine andere Ausrede ein, und so sind wir mit dem Bully ins Dorf und ersparten uns den Fußweg von 1 km :-). Auch in Neuseeland gilt: why walk if you can drive!

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Abel Tasman Coastal Track

7:00 aufgestanden, Katzenwäsche und 7:15 losgebraust zur Bäckerei. 7:30 Brot eingesackt, noch warm, dazu 2 frische Croissant die den Namen verdienten, aufgetankt und wieder zurück gefahren. Um 8:00 bogen wir auf den Parkplatz in Kaiteriteri ein und haben erstmal in Ruhe am Strand die Croissants verdrückt. Danach Lunchpaket fertig gemacht und uns gegen 9:00 auf gemacht zu den Wassertaxis, die wir ein Stück den Strand runter schon gesehen hatten. Da verplemperten wir dann eine halbe Stunde, weil wir zuerst noch auf ein drittes Taxi und dann auf irgendeinen Bus warten mussten. Dann ging es aber los. Wenn man von Kaiteriteri losfährt, dann bekommt man gratis eine Tour zum Split Apple Rock, wobei der eher wie Pacman aussieht.

Gegen 10:00 waren wir in Anchorage. Es war gerade Flut und so bekamen erklärt, wo uns das Taxi bei Ebbe später am nachmittag wieder aufsammeln würde. In Anchorage und auch in Torrent Bay wollte keiner aussteigen und so ging es weiter Richtung Barks Bay. Hier waren wir die einzigen die ausstiegen, allerdings nicht die einzigen, die schon
da waren. Vor uns hatte gerade ein anderes Wassertaxi zwei Gruppen ausgeladen. Da wir genug Zeit hatten, ließen wir die erstmal ziehen und verbummelten etwas Zeit am Strand in der Sonne. Nachdem die Taxis wieder weg waren, war alles total ruhig, hinter uns im Regenwald kreischten sich die Vögel die Kehlen aus den Hälsen und vor uns war eine schöne grüneblaue Bucht. Als wir uns auf den Weg machten, führte der Pfad bergan in den Wald, kam aber immer mal wieder zu schönen Aussichten auf Buchten, goldene Strände und grünes Wasser.

Zu den meisten konnte man auch runterlaufen. Wir beschlossen aber dem Pfad zu folgen und wollten in Torrent Bay dann eine Rast einlegen, baden und was essen und darauf warten, dass die Ebbe die Bay trocken legt. Am Falls River ging es über eine schöne schmale Hängebrücke für Dreijährige. Ja stärker man auftrat, desto mehr schwang sie auf und ab. Das führte natürlich sofort zu Trampolin-änhlichen Anfällen :-)))

Neben diversen Vögeln, die man beobachten konnte, sofern man sich still verhielt, gab es auch andere Lebewesen, die sich hervorragend zum Studium eigneten: Wanderer. Es ist erstaunlich, was sich so alles auf einem Wanderpfad rumtreibt, wenn die Tourismusindustrie es nur ordentlich organisiert bekommt und hinreichend Werbung macht. Da war jedes Alter vertreten, aber auch jene Spezies, die nur weil die Tourismusindustrie sagt, daß es ein must-do sei, es dann machen, aber eigentlich keinen Bock haben. Da gab es die Familien mit Kindern, wo die Eltern offenbar nur das
Beste für die Bildung ihrer Sprösslinge im Sinn hatten, die aber nach einer Weile entweder so laut quengelten und Lärm machten, daß aber auch jedes Lebewesen im Umkreis reisaus nahm und sich versteckte, oder einfach abschalteten und mit Knöpfen in den Ohren schmollend und gelangweilt durch den Wald stapften. Und es gab die Jogger, die versuchten in einem aberwitzigen Tempo den schmalen Pfad zu absolvieren, auch mit Knöpfen und ohne nach links und rechts zu schauen. Manches muß man nicht verstehen. Die Irren haben wir dann meist voran gelassen und abgewartet, bis wieder Ruhe im Wald war.
Wir kamen irgendwann in Torrent Bay an, noch war Wasser drin, also setzen wir uns an den Strand, badeten kurz solange es noch ging und schauten dann zu wie das Wasser aus dem Becken lief. Man hatte den Eindruck, als ob jemand den ganz großen Stöpsel gezogen hatte. Der Fahrer vom Wassertaxi hatte uns denn auch am Morgen ermahnt, das ja nicht bei einlaufendem Wasser zu versuchen, da hätten sich schon Leute auf einer Sandbank wiedergefunden, die dann immer kleiner wurde. Der Tidenhub kann hier bis zu 6m betragen.

Als das Wasser weg war, machten wir uns, wie so viele andere wartende Wanderer auf den Weg durchs Watt. Man konnte jetzt kleine Krebse sehen, die sich in ihren Löchern eingegraben hatten, bis das Wasser wiederkommt. Am anderen Ende der Bay mußten wir noch kurz über einen Bergrücken und kamen dann nach Anchorage runter. Hier war komischerweise noch genug Wasser drin, auch wenn der Strand breiter geworden war. War wohl ein tieferes Becken. Das Wassertaxi fuhr pünktlich um 16:00 mit uns ab. Echt erstaunlich.
Den Nachmittag nutzen wir zum Waschen und hängen die Wäsche auf die Leine, da es nach der Regenfront schön geworden ist.

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Kaiterikeri

Als wir von Westport losfuhren, hatte ich natürlich vergessen, wie der neue Campground heißt. Ich hatte ihn in einer Verzweiflungstat gebucht, weil alle unsere üblichen Kandidaten im Abel Tasman ausgebucht waren und konnte mich nur noch an eine Assoziation mit Betschwestern erinnern und dass es ein christlicher Campground ist. Naja, die Leute im i-Site würden schon was damit anzufangen wissen.
Die Fahrt von Westport nach Nelson ist etwas öde. Zu Beginn kommt man noch an ein oder zwei Seen vorbei, es ist alles schön grün, mit der Zeit wird es hügelig, dann bergig und die Straße wird kurvenreicher. Das ist auch das einzige, was einen später wachhält. Ansonsten könnte man auch gegen eine Postkarte fahren. Wir fahren die ganze Zeit durch Flusstäler. Vor Nelson weiten sich diese zu einer großen Ebene und auf einmal gibt es auch wieder das übliche Bild mit Schafen, Rindern und Hirschen. Ich hatte schon was vermisst. Die Gegend um Nelson ist offenbar sehr fruchtbar, wir kommen auch an unzähligen Obstplantagen und Weingebieten vorbei. In Motueka machen wir gegen 14.00 Rast und im i-Site können sie uns auch unseren Campground identifizieren: Bethany Park. Wir essen eine Kleinigkeit im Muses Cafe, einem Cafe am örtlichen Museum mit leckeren Kleinigkeiten in hübschem Ambiente. Außerdem entdecken wir eine Bäckerei, die noch auf hat und Werbung für europäisches Brot draußen hat. Auf die Frage ob sie irgendein Brot hätten, das man nicht auf ein Zehntel seiner Größe plattdrücken könnte und das sich danach selbst wieder zu seiner ursprünglichen Form aufrichtet, erzählt sie uns, dass der deutsche Bäckermeister auch ein Sauerteigbrot aus Roggen hätte. Leider wäre es immer schon so schnell alle - wie jetzt auch. Ich fragte zaghaft, ob sie denn morgen am Sonntag aufhätten und ja! Sie bot uns sogar an, ein Brot auf meinen Namen zurückzulegen, da Aufstehen um 6.00, wenn die Bäckerei öffnet, natürlich für uns unzumutbar war. Hallelujah!
Wir fahren dann noch die 13 km bis Kaiteriteri zu unserem Campground. Im Kühlschrank warten zwei kuhfladengroße Rumpsteaks und ein schöner Pinot Noir auf uns zum Abendbrot. Eines hatten wir im Kleingedruckten allerdings überlesen, bzw. wir hatten das Kleingedruckte nie bekommen. Auf dem Campground gibt einen Alcohol-Ban und auch keinen anständigen Grill für die Rinderhälften. Wie sollen wir das durchhalten? Ist das nicht Murphy's Law?

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Seelöwenbabies

Wie die Kleinen so über die Eltern robben, purzeln, abstürzen und sie ankreischen ist schon possierlich. Wie die jungen Robben in der tosenden Brandung umhertollen, ohne dauernd an den Felsen zu zerschellen ist nicht minder faszinierend.

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Immer noch kein Netz

Also Zeit für ein geruhsames Frühstück. Später gehts zur Seelöwenkolonie um die Ecke.

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Freitag, 4. Januar 2008

Kein Netz

Grrr. Hab sofort Internet ausprobiert, ging alles reibungslos, bin wieder raus, weil ich erstmal texten musste. Geschwindigkeit war zwar nur doppeltes ISDN, von wegen Broadband. Aber egal. Als ich fertig war und synchronisieren wollte, ging nix mehr. Aarrgh.

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Sonne !

8.30 klingelt der Wecker. Wir müssen bis 10.00 ausgecheckt haben. Das Wetter ist natürlich vom allerfeinsten: blauer Himmel, ein paar dezent drapierte Wölkchen um den Gletscher rumgeschmiegt, ansonsten Sonne, dass es schmerzt. Also nochmal zum Gletscher gefahren und vom Aussichtsberg in der Mündung eine Postkartenfoto gemacht.

Danach sind wir nach Norden gefahren. Heute sollte es bis Westport gehen, etwa die halbe Strecke bis zum Abel-Tasman-Nationalpark. Unterwegs haben wir in Pukekura haltgemacht. Hier gibt es den berühmten Puke Pub, so heißt das Pukekura Road Kill Restaurant und der Name kommt nicht von ungefähr.

Auf der Karte stehen so leckere Sachen wie: road kill of the day (you kill 'em we grill 'em), guess that mess (daily specials: possum straight from the highway), sandfly steaks (human revenge) und gag'n'bag (our daily takeout lunch special: anything dead on bread). In Hokitika ein paar Kilometer weiter gibt es immer im März das alljährliche Wild Food Festival, mit lauter merkwürdigen und widerlichen Sachen. Wir waren einigermaßen froh, dass nicht März ist! Durch Greymouth sind wir auf dem Weg zum Paparoa National Park und den Pancake Rocks einfach durchgebraust (haben aus den Augenwinkeln kurz das Stadtzentrum abgeleuchtet). Die Geologen streiten sich noch darum, wie die eigentlich entstanden sind. Bis sie das rausgefunden haben sind die Rocks wahrscheinlich schon vom Meer gefressen worden.

Im Campground bei Westport angekommen gibt es wieder WLAN auf dem ganzen Platz. So macht Reisen Spaß.

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Donnerstag, 3. Januar 2008

Gletscherwanderung

Es strullte wie angekündigt, aber wir konnten wenigstens ausschlafen mit Pick-up um 10.30 am Campingplatz. In der Station der Gletscherführer bekamen wir Stiefel, dicke kniehohe Wollsocken, Steigeisen, Regenhose, Regenjacke, Handschuhe und Wollmütze. Wir brachten nur ein dickes Lunchpaket, warme Fleecejacken und Funktionswäsche mit. So ausgerüstet hätten wir es mit jedem Schneesturm bzw. jeder Sintflut aufgenommen. Wir fuhren kurz mit dem Bus bis zum Parkplatz vor dem Gletscher vor.

Dann ging es eine knappe dreiviertel Stunde zu Fuß am Rand des durch den Gletscher aufgeschaufelten Geröllbettes entlang zum Gletschermund. Auch wenn die Wolken niedrig hingen, war das, was man vom Gletscher sah und wie wir da so vor (oder sicherheitshalber neben) dem 10 m hohen Gletschermund standen, schon sehr beeindruckend. Am Rand zum Eis gab es die erste kurze Pause und wir zogen uns die Steigeisen an.

Die nächsten 4 Stunden turnten wir übers Eis immer höher auf und ab über Eiskämme, durch Schluchten und Geröllfelder. Zu Beginn war der Gletscher noch sehr schmutzig und hatte sehr viel Material nach oben gebracht. Später wurde er dann Weiß und grün und blau. (Uschi: es ging teilweise richtig schön steil bergauf und ich mit meinen kurzen Beinen hatte beim Aufstieg des öfteren ein Bein unter den Ohren, während das andere noch auf der letzten Stufe klebte. In solchen Winkeln ermüden die Beine unwesentlich schnell und dementsprechend hatte ich bei Halbzeit auch eine kurze Schwächelphase, hat aber sonst keiner gemerkt :-))

Wir kamen den Wolken immer näher und fühlten uns schon sehr weit oben, als auf einmal die Wolken aufrissen und die Sonne rauskam und der Gletscher sich nach oben zeigte. Wir waren immer noch im unteren Drittel der Gletscherzunge und ziemlich K.O. Uschi fing schon leise an zu streiken aber bevor sie den Treck aufhalten mußte, verweigerten andere Damen das Weitergehen und verlangten eine Pause. Da wir gerade auf einem Plateau angekommen waren, machten wir Rast und verzehrten die Lunchpakete. Wir schleppten uns dann später auch noch etwas weiter und kamen an einen Eiskanal, in den man reinkrabbeln konnte und der nach ein paar Metern an der Decke ein Eisloch hatte.

Nachdem einer der Guides erwähnte, dass er da vor kurzem schon mal durch ist und durchs Loch wieder raus, fing Cliff (unser fleißiger eishackender Guide)an, mit dem Eispickel eine Treppe in das Loch zu hacken, so daß man besser wieder rauskäme. Wir machten Witze über nasse Füße und Steckenbleiben und so und ein prahlendes Wort gab das andere. Danach sind zuerst Cliff, dann, nachdem Cliff den durch das Treppenhacken entstandenen Wasserdamm entfernt hatte und das Wasser wieder etwas niedriger im Kanal stand auch ein anderer Mann und dann ich durch die Röhre. Der Mann vor mir war nur etwa 1,70 groß und schlank und passierte die Röhre ohne Mühe. Ich bin fast stecken geblieben (Uschi: ich hatte es geahnt :-)), obwohl ich den Rucksack bei Uschi gelassen hatte. Aber sowas Verrücktes muß man(n) ab und zu machen.
Wir lesen gerade Bill Bryson's "Neither Here Nor There" und da gibt es auch eine Passage, wo er beschreibt, wie seine Beine außer Kontrolle den Berg runter wobbelten und sich anfühlten, wie zwei Stelzen ohne Bremsen. So in etwa fühlten wir uns, als wir vom Gletscher am Abend wieder runter waren. Unsere Beine setzten wir nur noch ohne jegliche Willenskraft mechanisch voreinander. Wir hatten uns ein dickes Stück totes Tier und ein kühles Bier verdient!
In Franz Josef gibts natürlich kein Taxi. Also zuerst auf dem Campground geduscht, dann mit dem Bully noch schnell im Supermarkt Bier holen gegangen und danach in den Pub gesetzt (selber kochen ging einfach nicht mehr). Ich ein ordentliches Rib Eye und Uschi einen Monster Chicken Burger. Kann auch ein Moa Burger gewesen sein, aber die sollen die Maori angeblich vor hunderten von Jahren schon ausgerottet haben. Zum Nachtisch noch eine Kiwiana (ein Stück Pavlova Torte, sowas wie Baiser-Torte, mit Eis und Kiwis und Erdbeerpüree, hmm). Dazu bekam jeder einen Pint, mehr erlaubt das neuseeländische Gesetz für Autofahrer nicht. Zurück auf dem Campingplatz haben wir dann den Sixpack angebrochen, aber nach einer weiteren Flasche jeder hatten wir schon
totale Bettschwere.

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Mittwoch, 2. Januar 2008

Franz-Josef-Glacier

Wir hatten unseren Campingplatz für die nächsten beiden Nächte und die Gletschertour für morgen schon gebucht und so konnten wir uns ganz gemütlich auf den Weg zur Westküste machen. Unterwegs kamen wir noch an weiteren 100+ Seen vorbei aber so langsam hatte ich genug. Uschi fuhr die erste Strecke bis Haast. Unterwegs haben wir immer mal für einen kurzen Walk hier und da zu einem Wasserfall oder sonstigen
Aussichten (als ob wir die nicht auch schon zur Genüge gehabt hätten) angehalten. In Haast haben wir gewechselt und sind aber im Prinzip durchgefahren bis Franz-Josef-Village. Die Passfahrt und auch die anschließende Küstentour ist landschaftlich sehr schön, aber durch die vielen Kurven sehr anstrengend und zeitaufwändig. Hinterher hat man trotz Servolenkung Arme wie Elefantenbeine. In Franz Josef angekommen, dämmerte es uns zum wiederholten Male, dass wir offenbar hinter dem
schlechten Wetter hinterherfuhren. Morgen sollte es regnen :-((( Aber egal, mit Ganzkörperkondom und 4 Schichten warmer Wäsche kann man auch Schrottwetter genießen.
Heute war ja Waschtag und so tauschten wir Münzen für die Waschmaschinen. Nachdem wir die Preise erfuhren, entschieden wir uns aber dafür, nur Buntwäsche zu machen. Das grenzte ja an Straßenraub. Ansonsten ist der Top 10 Holidaypark fast neu und auch sehr schön gelegen.

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Skydive über dem Mt. Aspiring National Park

Ich war pünktlich munter, Wetter sah super aus: blauer Himmel und Sonne mit etwas Wind.Bei Skydive angerufen und Abflug auf 8.30 festgelegt (wegen irgendeiner Wolke - habs nicht so genau verstanden - ich sah keine). Also mit Uschi zum Flughafen rausgefahren und ungeduldig an der Tür gekratzt. Die anderen kamen natürlich erst kurz vor 8.30. Es schien so, als ob die anderen 3 alle eigentlich gestern springen wollten. Nur ich mußte durch die Sicherheitseinweisung. Für den Sprung wollte ich volle TV-Coverage, also mit zweitem Kameramann und Fotos und Film, alles was geht. Wer weiß, ob es mir gefallen würde und ob und wann ich das dann jemals wieder machen würde. Zuerst wurde ich in so ein Clown-Kostüm gesteckt mit wechselnd Rot-Blau-Gelben Sektionen. Dass sollte mich angeblich auch warm halten. Dann bekam ich noch ein Geschirr umgeschnallt und kam mir vor wie aufgezäumt. Mein Tandem-Master hat mir das Geschirr dermaßen eng zusammengezogen, dass wir sogar noch Witze über verschnürte Pakete und die Neuseeländische Post machten.

Wir sind dann mit 10 Mann und dem Piloten in so einen kleinen Hüpfer rein: 4 Springer mit je einem eigenem Tandem-Master sowie für zwei der Springer mit je einem Begleitkameramann. Das war vom Platz ganz schön eng und so gar nicht Business Class, aber auch nicht Holzklasse, sondern eher Typ Seelenverkäufer in Costa Rica. Aber die Ein- und Ausstiegsluke hatte dafür die Tür komplett aus Glas und so eine herrliche Sicht hat sonst nicht einmal der Pilot eines Airbus. Nach dem Abheben hat mich mein Tandem-Master mit sich selbst verbunden, dann habe ich noch so eine schicke Lederkappe aufbekommen, wie man sie vor hundert Jahren beim Autofahren trug sowie eine große Plastikbrille und Handschuhe. Dann war ich quasi fertig für den Modeball. Mein Kameramann hätte mir bestimmt einen Heiratsantrag gemacht, wenn ich eine Frau gewesen wäre, so schick sah ich aus :-))) Auf 15000 Fuß (etwa 4500 m) machte der Kameramann dann die Luke auf und kletterte außen am Flugzeug nach hinten. Ich, jetzt quasi sehr in meinen Bewegungsmöglichkeiten eingeschränkt, schob mich zusammen mit meinem Tandem-Master zur Kante (halb schob er ihn, halb sank er hin, oder so ähnlich). Dann hing ich halb draußen, grinste noch in die Flügelkamera und auf einmal sah ich den Flugzeugbauch unter mir.

Ach nein, ich flog mit dem Rücken nach unten und das Flugzeug war über mir. Egal, es blieb nicht genug Zeit sich darüber Gedanken zu machen, wo eigentlich oben und unten ist, da waren wir schon in der richtigen Flugposition, beide Gesicht zur Erde und ich hing wie ein Sack unter meinem Master. Zu dem Zeitpunkt spürte ich ihn allerdings nicht mehr ganz so dicht auf der Pelle, wahrscheinlich versuchte ich, ihm mit Hilfe der Erdanziehung zu entkommen - das war aber dank Paketband völlig sinnlos. Und schon schwebte mein Kameramann vor mir, fragte mich ob es mir gut ginge und machte Faxen und Fotos.

Mein Master drehte mich ein paarmal um meine vertikale Achse, so dass ich einen guten Rundumblick bekam und zeigte mir die Berge und den Flugplatz. Den konnte ich auf einmal gut sehen. Ich hatte es mir gerade gemütlich gemacht und genoß die Aussicht, da trat jemand aber dermaßen in die Eisen, dass mir fast die Luft weg blieb. Wow, was für eine Vollbremsung als der Fallschirm aufging. Die Endgeschwindigkeit beim freien Fall beträgt angeblich 200 km/h bevor der Fallschirm aufgemacht wird. Keine Ahnung, auf was ich abgebremst wurde, aber es war deutlich langsamer. Es dauerte dann auch nur noch ein paar Links-Rechts-Schlenker und die Beine geradeausstrecken und schon saß ich auf meinem Hintern - weich gelandet auf dem Rasen. Mein Kameramann kam mir fröhlich entgegen, fragte mir wie es mir ginge und wollte wissen, ob ich es nochmal machen würde. Und zugegeben: Am liebsten hätte ich es sofort nochmal gemacht. Es war einfach zu kurz und jetzt, wo ich weiß wie es geht... 15 min später konnte ich mir den Film ansehen. Ich sah wirklich aus wie ein Clown und beim Grinsen mit der Fliegerbrille sah ich auch noch aus wie der Joker in Batman :-))) Aber das Video war obercool.

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Dienstag, 1. Januar 2008

Neujahr

Neujahr wurde in Te Anau durch Live Musik und eine 5-Minuten-Böllerei über dem See zünftig eingeläutet. Auf dem Zeltplatz blieb es aber erstaunlicherweise ruhig, bis 22.00 sah es so aus, als ob die Teenies auf dem Zeltplatz feiern wollten, sie sind dann aber auch in die Stadt gezogen. Dadurch dass wir so spät vom Ausflug zurückkamen, zog sich unser Abendessen bis kurz vor Mitternacht hin. Das Dessert (eine warme Belgian Chocolate Fudge Tarte) ist dann in der Mikrowelle dank Fehlbedienung zu übelstem Bernstein ausgehärtet. Den Sektkorken haben wir Richtung See verschossen, ihn aber dann am Morgen beim Frühstück unweit von uns liegen sehen. War wohl irgendwo im Baum hängengeblieben.
Heute war wieder Ortswechsel angesagt und so haben wir uns den Wecker auf 8.30 gestellt und schön gefrühstückt. Danach ging es über Cromwell nach Queenstown und Wanaka. Die letzteren beiden sind die Extremsport-Hauptstädte von Neuseeland. Queenstown liegt sehr schön an einem großen See. Es war Feiertag und die halbe Stadt war im Park am See Sonnenbaden oder Flanieren. Aufgrund der vielen Touristen hatten wir erst Mühe, mit unserem Bully einen Parkplatz zu finden. Am Ende der Flaniermeile haben wir aber was gefunden und konnten dann mit den anderen Leuten ebenfalls durch den Park schlappen. Auf dem See rasten Jetboote mit ihrer Passagierfracht durch die Gegend, aufs Beste bemüht, ihnen den Mageninhalt durch permanentes Beschleunigen und Stoppen, Geschlenker, 360° Kurven auf dem Teller und solche Späße zu entlocken. Außerdem waren Leute am Wasserskifahren, Segeln oder ließen sich am Glider hinter einem Boot hinaufziehen.
Wir wollten eigentlich mit der Firma Shotover Jet mit dem Jetboot durch den Shotover Canyon, die waren aber bis zum nächsten Tag ausgebucht und wir wollten ja weiter nach Wanaka. Skydiven mit nzone war auch auf zwei Tage ausgebucht. Offenbar ging die Saison los. Aber war nicht so schlimm, da sowohl Jetboating als auch Skydiven noch überall in NZ angeboten würde. Nachdem mit Action nix war, sind wir zum Steamer Warf und haben was zu Mittag gegessen. Das Essen war absolut erstklassig. Die -5° Bar war auch noch bis 15.00 geschlossen und so lange wollten wir dann nicht warten. Also sind wir nach Lebensmittel aufstocken und Tanken weitergefahren.
Von Queenstown nach Wanaka sind wir über die Nebenstrecke über Arrowtown und Arthurs Point gefahren. War mehr ein Versehen, da wir uns aus Zeitgründen dagegegen entschieden hatten, aber aus der Tankstelle den falschen Ausgang genommen und falsche
Annahmen über die Position in der Stadt gemacht und schon war man auf einer anderen Straße. Wir haben es aber nicht bereut, da Arrowtown wirklich niedlich ist mit seinen alten Holzhäusern. Es sieht aus wie im "wilden Westen". Bill Gates haben wir ebenfalls verpaßt, da der schon am Morgen abgeflogen war. Kurz vor Wanaka sind wir am Airport vorbeigekommen und haben die Werbung von Skydive NZ gesehen. Auf dem Campingplatz angekommen, haben wir dort angerufen: erster freier Sprung morgen um 11.00, Dauer etwa 2h, also kommen wir vor 13.00 nicht fort zu den Gletschern an der Westküste. Die Lady an der Rezeption vom Campingplatz meinte später aber, dass die Fahrt auch ohne Stopps mindestens 5h dauern würde und wir wollten spätestens um 17.00 dort sein, da Mittwochs unser Waschtag ist. Also nochmal bei Skydive angerufen und nach einem früheren Sprung gefragt. Es gab noch einen: 8.00 und dazu musste man um
7.30 wegen Wetterbericht anrufen. Heute waren alle Sprünge ab 14.00 abgesagt worden, wegen zu starkem Wind. Uschi rollte mit den Augen, aber ich versprach, dass sie am Flughafen weiterschlafen könnte, bis ich wieder unten wäre. Ich war gespannt auf morgen.

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