Blue Lake
In Rotorua haben wir uns im Blue Lake Holiday Park eingenistet. Ist eigentlich nicht wirklich in Rotorua, zum Glück, sondern etwas außerhalb Richtung Mt. Tarawera. Dadurch hatten wir nicht die ganzen Schwefeldämpfe permanent in der Nase, die je nach Windrichtung und Nähe zu den Thermalquellen dauernd durch Rotorua wabern. Wir wollten ins Polynesian Spa uns eine ordentliche Schlammpackung gönnen und massieren lassen, aber die waren komplett ausgebucht.
Also haben wir den Vormittag einfach am See verbracht, gefaulenzt und Uschi war das erste Mal, seit wir in NZ sind, im Wasser. War bisher einfach zu kalt (das Wasser).
Am Nachmittag sind wir zum Buried Village für einen Devonshire Tea for Two mit Scones gefahren. Das Village wurde beim letzten Ausbruch von Tarawera 1886 verschüttet und damit auch die damals ersten Anfänge von Tourismus in NZ. Unter den 151 Toten waren auch einige Europäer. Das Village wird seit Anfang des 20. Jahrhunderts von einer Familie ausgegraben und touristisch ausgeschlachtet. Wir sind nicht rein.
Wir hatten uns im Gegenteil für den Abend auf eine Tour durch das Maori-Dorf Tamaki gebucht mit Pickup am Campground. Als wir da so warteten gesellten sich auf einmal ein älteres schottisch anmutendes Pärchen zu uns und quatschte uns sofort an. Waren keine Schotten sondern Amerikaner aus Seattle, der Mann hatte nur einen Tick für Schottenröcke. Ansonsten hatte er einen kecken Trapperhut mit riesiger Feder drin, sah insgesamt wie ein Statist aus der letzte Mohikaner aus.
Die Maori Tour war ganz interessant, wenn auch sehr touristisch aufgemacht. Aber man konnte auch jede Menge lernen. Wir wurden nach alter Sitte von "Kriegern" vor dem Dorf herausgefordert mit Speerschwingen, Keulen und Zunge zeigen - das volle Programm. Manchmal war es echt schwer nicht zu grinsen, aber man wollte sie ja nicht beleidigen. Danach wurden diverse Künste demonstriert, gesungen und getanzt, die Ahnengeschichte erzählt und zum Schluß gab es das traditionelle Hangi-Mahl.
Alles in allem ganz witzig, damals in dem polynesischen Kulturzentrum auf Oahu fand ich es trotzdem besser gemacht und nicht ganz so touristisch.
Wir haben die ganze Zeit mit den beiden alten gequatscht. Die saßen später zufällig auch mit uns an einem Tisch. Die waren auf einer 7 Wochen Reise (3 Wochen NZ, 4 Woche AU). Was für ein Streß. Hatten Kinder in Japan und in China, vielleicht kam es daher.
Auf der Rückfahrt haben sie uns erzählt, daß sie im Wald zu einer Glühwürmchen-Kolonie gehen wollten, die ihnen die Reception verraten hätte. Sie luden uns ein und wir sagten zu. Mit solchen Käuzen im Dunkeln durch den Wald ist doch lustig. Wir griffen uns noch Taschenlampen und los ging es. Die Glühwürmchen waren nicht weit vom Campground am Pfad um den See in einer kleinen Senke. Für die, die es wiederfinden wollen: VOm Campground rechts am See zum Pfad, auf dem Pfad im Wald kommt auf der linken Seite bald ein Schild mit einem Pfeil in Laufrichtung drauf, ab dem Schit 37 Schritte und dann geht es rechts vom Weg runter in eine Senke zwischen 2 Bäumen. Hier sollte man nach einer kurzen Orientierung das Licht ausmachen, die Glühwürmchen werden sonst irritiert und machen ihr Licht aus. Einfach 10 Schritte in die Senke rein, geht ziemlich schnell runter unter den Pfadlevel und Augen auf. Sieht aus wie eine Milchstraße zwischen den Baumwurzeln, die sich jetzt über den Köpfen befinden.
Labels: Neuseeland, Urlaube
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