Sonntag, 23. Dezember 2007

Fahrt nach Akaroa


Der Reiseführer versprach eine wunderschöne, wenn auch schwierige Fahrt nach Akaroa. Es sind nur 80 km von Christchurch, aber Akaroa liegt am Ende einer Halbinsel die aus 3 Vulkankegeln entstanden ist. Die Straße ging dementsprechend auch hoch und runter
in vielen Kurven. Nachdem wir alle Dörfer vor Akaroa durchquert hatten, meinte Uschi, dass die Stadt bestimmt nach dem nächsten Hügel liegen würde. Nach dem dritten Hügel hieß Akaora bei uns Schneewittchendorf und wir hörten mit dem Zählen auf.
Nach dem vierten oder fünften Hügel lag es dann malerisch in seinem Vulkankessel in der Abendsonne vor uns.
Der Camper hatte seine Mühe, die letzte Steigung zu bewältigen, schaffte es dann aber keuchend im zweiten Gang. Der Campingplatz liegt am Hang, halbhoch oberhalb der Stadt und von unserem Stellplatz haben wir im Abendlicht einen atemberaubenden Blick über die Bucht und Akaroa. Kein Wunder also, dass 1840 hier ein paar französische Siedler anlegten, die auf Anraten eines Walfischfängers die große Reise angetreten hatten. Wollten wohl hier für die Grande Nation ein bisschen Land okkupieren, das ging aber schief, denn die Engländer bekamen Wind von dem Plan und brausten sofort hierher, um den Union Jack zu hissen - 5 Tage vor Ankunft der Franzosen. Die fanden das zwar irgendwie dumm gelaufen, blieben aber trotzdem und seither gibt es hier tatsächlich eine frankophile Ecke in Neuseeland. Französische Straßennamen und eine Boucherie sowie einen Place de la Poste. Ganz herzallerliebst und man fühlt sich fast wie an der Côte d'Azur. Ich glaube, das haben die damals auch gedacht. Heute blätterte ich im lokalen Käsblatt von Akaroa und was lese ich? Hat sich doch tatsächlich ein Mitbürger aus Akaroa an den Bürgermeister gewandt und vorgeschlagen, dass Akaroa (was im Übrigen aus der Maori-Sprache stammt und "Langer Hafen" bedeutet) auch einen französischen Namen bekommt. Den hatte es wohl auch schon einige Zeit lang, es war nämlich bekannt als "Port Louis-Phillipe") aber alles in allem waren die wichtigen Leute dagegen (es würde ja nun auch immer an die Schmach der Franzosen damals erinnern :-)

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