Sonntag, 23. Dezember 2007

Whale Watch Kaikoura


Wir hatten den Wecker gestellt auf ungnädige 7.00 gestellt, aber wie verhext ging er diesmal wieder nicht an. Ich bin
zum Glück um 7.10 von allein aufgewacht und habe schnell angerufen, was das Wetter macht. Sie sagten, dass das Boot
rausfährt, also haben wir uns in Rekordzeit angezogen, Obst als Frühstück zusammengerafft (zum Essen oder Stullen machen
war keine Zeit mehr) und ab ging es. Das Boot war ein Hochsee-Katamaran und wollte uns in 15 min die 5 Meilen raus zu
den Walen schaffen. Das versprach ernsthafte Seekrankheit bei einer Dünung von 0.5-1m. Und es wurde auch bereits am Eingang vor "strong seasickness" gewarnt.
Uschi kaufte sich noch schnell eine Pille dagegen, ich wettete basierend auf meiner Segelerfahrung, dass es bei mir schon gut gehen würde.
Das Boot hatte innen Platz für 45 Passagiere in Flugzeugsitzen, es fehlten nur noch die Anschnallzeichen.
Kaum aus dem Hafen raus, heizte das Boot auch schon so richtig los und ging bis auf seine Maximalgeschwindigkeit von 25kn.
Solange er die Wellen im 90° Winkel nahm, war das auch noch ok. Als dann aber nach Kurswechsel die Wellen schräg von vorn
kamen, spielte der Katamaran alle bauart-bedingten Nachteile aus. Interessanterweise hatte der Kat eine medizinische
Betreuung (genannt Health Officer) an Bord (die wussten schon was kommt) und die sammelte dann im Folgenden die Tüten ein.
Uschi wurde auch komisch, aber sie hielt zunächst noch tapfer durch. Wir waren auch in Nullkommanichts beim ersten Wal, der zum Glück
auf uns wartete. Alle Passagiere sprangen aus den Sitzen und rannten raus zur Reling oder aufs Dach.
So von nahem (vielleicht 20-30 m entfernt) sah er durchaus beeindruckend aus, aber man sah maximal den Rücken
der ersten zwei Drittel des Tieres vom Kopf bis zur Rückenflosse. Die Wasserwolken beim Ausatmen waren imposant.
Nach etwa 5 min schickte auch er sich zum Tauchen an und hinterließ reihenweise schöne Fotos seiner Fluke.
Danach ging es in einem Affenzahn wieder rein ins Boot in die Sitze und das Boot begann zu einem zweiten Wal zu heizen,
der auch gerade oben war. Diesmal kamen die Wellen direkt quer zum Schiff. Das brachte dann die Hälfte der Passagiere zum
Tütenfüllen und die Betreuung auf Hochtouren. Jetzt musste auch Uschi dran glauben. Ich hielt mich noch tapfer, da die gewissen
Geräusche zum Glück durch den lauten Zwillingsmotor übertönt wurden.
Kurz bevor wir beim Wal waren, tauchte er ab. Ganze Würgerei umsonst gewesen. Auch der dritte Wal war mittlerweile
untergetaucht und so dümpelten wir zurück in die Nähe unserer ersten Stelle. Der Kapitän packte sein Sonar aus und lauschte
den Geräuschen der Wale, um das Auftauchen des nächsten zu orten. Unser erster kam auch nach einer Weile wieder nach oben.
Diesmal parkten wir das Boot auf der anderen Seite vom Wal mit Sicht auf das Festland im Hintergrund. Das sollte doch
Postkartenfotos möglich machen. Der Wal liess sich diesmal Zeit bis er wieder verschwand, nicht jedoch ohne uns die
versprochenen Postkartenimpressionen zu hinterlassen.
Die letzte Stunde verbrachten wir noch mit einem Rudel Delphine. Das waren etwa 50-100, so viele hatte ich noch nie auf
einem Haufen gesehen. Das Wasser schien zu kochen. Wir haben eine coole Jumps und Loops gefilmt, bevor es an einer
Robbenkolonie vorbei nach Hause ging. Nach 3 Stunden Gewürge waren wir aber dann doch froh, wieder festen Boden unter
den Füßen zu haben. Wir nahmen ein spätes Frühstück gegen 12:00 und fuhren dann los nach Akaroa.

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