Donnerstag, 20. Dezember 2007

Neuseeland - Kia ora!

Heute morgen ging es dann weiter, um gähnend frühe 9.25 Uhr (sprich 6.00 Uhr aufstehen) in Richtung Christchurch. Unser eigentliches Ziel,nämlich Neuseeland, war glatt mit Wolken bedeckt, aber die Ausflüsse der beiden Gletscher Franz-Josef und Fox waren gut zu sehen. Weiter südlich ragten auch die Gipfel der Southern Alps durch die geschlossene Wolkendecke, einer davon war vermutlich der Mt. Cook Aoraki.
Von unserem Campervermieter Apollo war keiner am Flughafen und ein Büro gabs leider auch nicht. Also was tun?
Nache einem kurzen Telefonanruf waren wir unterwegs zu den Taxis, die Apollo als Zubringer einsetzt. Entweder sind wirklich nur wenige Camper von Süd nach Nord durch Neuseeland unterwegs oder die Gewerbe-Mieten an den Flughäfensind verboten hoch. Bei Apollo angekommen war die Bude aber gerammelt voll und wir mussten warten.
Uschi stürtzte sich auf die Kaffemaschine, doch nach einer Pfütze Wasser in der Tasse ging nix mehr. Eine deutsche Familie schaute sich gerade eine Einführung zu ihrem Motorhome an. Wir mussten nur kurz warten und erledigten dann die Formalitäten, bis auch wir den Film zur Einweisung ansehen mussten.Danach gab es noch eine kurze schnelle Einführung durch einen Kiwi persönlich, aber die Informationen des Films
plus die des netten Herrn waren irgendwie ein bisschen viel auf einmal. Also Probieren geht über Studieren und unsere Versicherung erlaubt ja quasi eine Alles-Scheiß-Egal-Fahrweise - und los gings.
Kaum aus dem Hof von Apollo runtergefahren, sind wir natürlich erstmal auf der falschen Straßenseite gefahren (oops). An der nächsten Kreuzung wurde dann noch kurz den Motor abgewürgt, aber ab dann waren wir per Du mit unserem Camper.
Am ersten Tag wollten wir nur den Kühlschrank auffüllen und den Camper testen, also hatten wir einen Campingplatz um die Ecke gebucht mit einem Supermarkt in der Nähe.
Der Campingplatz liegt direkt an der Hauptumgehungsstraße von Christchurch. Das ist aber zum Glück kein 6-spuriger Highway sondern würde in Deutschland maximal als Bundestraße durchgehen. Insofern war es bis auf den
Nachmittagsverkehr sehr ruhig. Wir sind sofort wieder losgefahren zum Supermarkt. Dort angekommen, wurden wir ganz schnell gaaanz langsam. Wer schon mal mit so einem Schiff versucht hat auf einem normalen Supermarktparkplatz an einem normal geschäftigen Nachmittag vor Weihnachten zu parken, weiß was ich meine.
Wir haben erstmal ein paar Ehrenrunden gedreht, bis wir eine Doppellücke enddeckten, in die wir großzügig mittig einparkten. Obwohl wir vorn schon fast in eine etwas verängstigt dreinschauende Frau mit ihrem Mitsubishi Colt reinfuhren, war unser
Dicker mit seiner hinteren Hälfte noch mitten im Durchgangsverkehr - aber so muss es ja sein ;-) c'est la vie.
Im Supermarkt luden wir ein, was in den Wagen passte und noch ein bisschen mehr, aber im Prinzip müssen wir ja hier auch für gegebenenfalls eintreffende Notsituationen gerüstet sein (man weiss ja nie wann man am Ende der Welt wieder mal auf einen Supermarkt trifft, gelle).
Zurück auf dem Campingplatz haben wir erstmal alle Waschmaschinen belegt und uns dann Abendessen gemacht. Während wir so gemütlich mit einem breiten Grinsen in unserem Camper sitzen, sammeln sich draußen auf einmal ganz unauffällig
verschiedene Leute bei unserem Campnachbarn und werfen kaum verhohlene Blicke zu uns rüber. Man muss dazu sagen, dass alle sonstigen Camper auf dem Platz eher zur Oldtimer-Garde gehören und die Insassen ebenso.
Da haben wir wohl großen Eindruck mit unserem Gefährt gemacht - nagelneu mit gerade mal 5000 km auf dem Tacho und (noch) blitzeblank und keinerlei Dellen. 5 Wochen später wird das wohl anders sein. Zumindest braun sollten wir ihn bekommen.
Beim Gang zum Waschhaus entdecken wir dann wirklich einige Campmobile, die anscheinend für die nächsten 100 Jahre hier angelegt haben. Sie haben schicke Blumenrabatten außen rum, nur die in Deutschland üblichen Zwerge und Zäune fehlen,
aber gut, wir sind ja auch nicht in Wanne-Eickel, sondern in Christchurch. Ein bisschen was muss doch anders sein, oder?
Wie soll man denn sonst auf einer Reise noch das Fremde auf sich wirken lassen?
Da fällt mir gleich wieder der Aldi in Sydney ein, nee, nee, nee.
So, dann wollen wir mal sehen, was der morgige Tag so bringt. Im Moment verheißt das Wetter nichts Gutes.
Es ist ca. 10°C draußen und dicke Wolken am Himmel....dabei dachte ich, hier wäre Sommer. Antarktischer Sommer dann wohl, aber OK, wir haben es so gewollt. Und die 90 % Luftfeuchtigkeit in Singapur bei unbedeutenden 32°C im Schatten waren irgendwie ja auch nicht recht.
Kia ora Neuseeland!

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