Samstag, 22. Dezember 2007

Wings over Whales


Kaikoura ist ein sehr übersichtliches Nest. Hierher kommt man hauptsächlich wegen der Wale. Es gibt zwar auch noch
diverse Delphin-Arten, darunter die einheimischen Hector-Delphine sowie die neuseeländische Pelzrobbe, aber die
kann man auch woanders in Neuseeland sehen. Das Aufeinandertreffen der australasischen und der pazifischen Platte
direkt bei Neuseeland (die Inselns sitzen quasi direkt auf der Kante) sorgt hier für regelmäßige Entspannungen
(wie das Erdbeben neulich). Kaikoura hat dadurch auch ein tiefes unterirdisches Canyon-System, welches direkt vor
der Stadt bis zu 1500 m tief abfällt. Verschiedene warme und kalte Strömungen sorgen dafür, dass hier jede Menge
"Fischfutter" als marines Leben rumschwimmt, welches wiederum große Tintenfische, Haie und anderes Getier anzieht,
auf dass Pottwale wohl stehen.
Die Wale kann man in Kaikoura auf 4 verschiedene Arten sehen: mit Flugzeug, mit Hubschrauber, mit Boot und aus Versehen
bei irgendwelchen anderen Exkursionen. Die letzteren dürfen aus lizenzrechtlichen Gründen dann aber eigentlich
nicht hinsehen. Ich wollte auf jeden Fall mal mit dem Flieger hin. Erstens habe ich noch nie in so einer kleinen Maschine
gesessen und zweitens kann man nur von oben (150 m über Wasser) den Wal in seiner ganzen Größe bewundern.
Auf einem Boot sieht man immer nur einen kleinen Teil (die Pottwale springen leider nicht aus dem Wasser) und dann die
Fluke beim Abtauchen.
Also einen Einzelflug gebucht (Uschi bekommt man ja kaum in eine normale Turboprop Maschine, wie sie im Regionalverkehr
eingesetzt wird, geschweige in so einen lütten Grashüpfer) und ab gings um 11:00 mit noch zwei Mädels und dem Pilot in einer
ansonsten leeren Maschine. Die Urlaubssaison dreht wohl kurz vor Weihnachten noch nicht so richtig.
Es sollten 3 Wale in der Bucht sein, waren am Morgen schon gesichtet worden und so bestand die Chance auf ein
Fotoshooting. Die Wale tauchen im Schnitt immer 30-40 min zum Fressen ab (können aber auch bis zu 2,5 Std. die Luft anhalten)
und kommen dann für ca. 10 min nach oben für besagte Aktivitäten. Beim Ausatmen erzeugen sie eine Wasserwolke wie ein kleiner
Geysir, durch die sie sich im wasser auf weite Entfernung verraten.
Wir sind direkt raus zu zwei Booten auf Waltour und hatten Glück, dass da direkt einer faulenzte, Luft tankte und verdaute.
Der Wal war schon ziemlich groß, halb so lang wie so ein Boot. Wir sind ein paar Minuten um ihn rumgekreist, so dass wir ihn
von allen Seiten ablichten und filmen konnten und dann tauchte er weg. Aus der Luft bekommt man natürlich kein vernünftiges
Bild mit Fluke vor Landschaft. Wir sind noch ein bißchen rumgeflogen, ob noch ein weiterer Wal in der Zeit hochkommen würde,
und sind dann aber nach 30 min zurück zum Flughafen.
Am Nachmittag wollten wir beide dann die Bootstour machen mit Whale Watch Kaikoura (der einzigen Bootstruppe, die lizenziert
Wale ansehen darf). Allerdings hatte der Wind ab dem späten Vormittag schon so sehr zugenommen, dass alle Touren abgesagt
wurden. Wir buchten um auf grauenvolle 7.45 Uhr am nächsten Morgen. Zu der Zeit sollte das Wetter noch friedlich sein, während
ab Mittag wieder mit auffrischendem starken Wind gerechnet wurde.

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