Montag, 31. Dezember 2007

Doubtful Sound


Nachdem es gestern ja wirklich ohne die klitzekleinste Pause in Strömen geregnet hat, hatten wir nicht allzuviel Hoffnung auf entsprechend schönes Wetter für unseren heutigen Ausflug in den nächsten Fjord. Gestern Abend waren wir noch auf ein Speight's (wirbt mit "Pride of the South) im Moose und haben uns vorher die Wettervorhersage für heute angesehen. Da stand: fine! Und tatsächlich - heute morgen trauten wir unseren Augen kaum, der Himmel war blau und die Sonne schien. Das fing ja gut an. Gutgelaunt machten wir uns um 10.00 (also herrlich spät im Vergleich zu gestern) bei schönstem Bilderbuchwetter auf den Weg nach Manapouri, das liegt etwa 20 km von Te Anau und von dort gehen die Fahrten zum Doubtful Sound los, anders kommt man gar nicht hin. Zunächst fährt man über den Lake Manapouri, die Fahrt allein ist schon ein Erlebnis. Der See ist recht groß, hat klares Wasser, etwa 32 Inseln, die alle nach diversen Orkney-Inseln benannt sind und ist von hohen grün bewachsenen Bergen umgeben. An dessen anderem Ufer angekommen sind wir dann in einen Bus umgestiegen und zunächst zum großen Wasserkraftwerk gefahren, das zwischen 1963-1972 gebaut wurde. Dabei geht es mit dem Bus ca. 2 km einen langen Tunnel hinab auf etwa 170 m unter dem Fels. Irgendwie schon unheimlich, aber unser netter Fahrer, Ian Lake hieß er, hat uns sicher runter und auch wieder rauf gebracht. Uschi war aber froh, als sie wieder Tageslicht sehen durfte. Beeindruckend war es auf jeden Fall. Danach kurvten wir auf einen Pass und bewunderten unterwegs wieder zahlreiche Wasserfälle (was auch sonst :-)), baumgroße Farne und atemberaubende Bergpanoramen. Wirklich unglaublich! Am Fjord angekommen, bestiegen wir wieder ein Boot (hier Vessel genannt aber bitte korrekt neuseeländisch aussprechen: Viessel). Das 'Viessel' ist mit Panoramafenstern und allem sonstigen Pipapo ausgestattet und wir ergattern einen Platz am Fenster, wobei es natürlich auf dem Sonnendeck trotz des Windes und der intensiven Sonne spannender ist.
Woher hat denn der Doubtful Sound eigentlich seinen Namen? Diese Frage stellten wir uns ja schon länger. Und dieses Rätsel wurde nun endlich gelüftet: der gute James Cook hatte damals 1770 einfach die Büx voll und hat sich nicht in den Fjord mit seinem Segelklepper reingetraut, weil er dachte, er kommt nicht mehr raus! 20 Jahre später kamen einige mutige Spanier angebraust, die eine Weltumsegelung machten und haben den Fjord als erste Europäer erkundet. Ihnen zu Ehren wurden dann fast ämtliche
Inseln im Doubtful Sound spanisch benannt. Auch ein kleines Phänomen in Neuseeland, denn sonst findet man hier eigentlich keine spanischen Spuren. So, und da James so ängstlich war, hat er dieses Flecken zunächst 'Doubtful Harbour'genannt und später wurde das in Sound umbenannt und eigentlich ist es aber ein Fjord. So ist das.
Der Himmel war und blieb kackblau, die Sonne pratzte und Thomas fotografierte wirklich alles, was nicht bei 3 auf den Bäumen oder untergetaucht war.


Plötzlich wurde eine Gruppe Delphine gesichtet, die zum Schluss auch noch Saltos machten. Am Ende bzw. Eingang des Sounds waren wir dann noch kurz auf der Tasman Sea, wo wir auf eine Robbenbank stießen. Wieder klickten die Apparate und surrten die Videokameras.
Ich beschäftigte mich während der Fahrt natürlich auch wieder ausgiebig mit People-Watching. Dachte ich neulich noch, dass ich eigentlich permanent bescheuert rumlaufe, da ich nach Neuseeland nur olle Klamotten mitgenommen habe (wegen back to the roots usw.), dann stellte ich hier fest, dass dies durchaus noch zu toppen ist. Gestern waren eigentlich nur die beiden asiatischen Plinsen interessant mit ihren wackelnden Köpfen, aber hier waren viel mehr dubiose Typen unterwegs. Ein Ehepaar hat fast die gesamte Fahrt, inklusive Bus, lesend im Sitz geklemmt, ab und an hoben sie den Kopf und schauten in die vom Guide angegebene Richtung, danach vertieften sie
sich wieder in ihre Romane (die abgesehen davon nichts mit dem Sound zu tun hatten). Sie haben wohl in der Zeit, es war ja ein Tagesausflug, die beiden Bücher geschafft. Ob sie was vom eigentlichen Ausflugsprogramm mitbekommen haben, bleibt offen.
Dann gab es noch eine Familie, die allesamt beknattert aussahen, aber das Schärfste war, dass der Vater von hinten auch die Mutter hätte sein können. Trug er doch eine pudelartige Wallemähne. Selbst die Kinder waren irgendwie strange anzusehen. Und dann waren da noch die drei aus Singapur, wobei der vater eigentlich am besten ankam. Konnte mir genau vorstellen, wie er morgens um 8.00 im nächstgelegenen Hawker Stall seine Fischklößchen-Suppe bestellt. Der Sohnemann war um einen Kopp größer und isst wohl eher Burger zum Frühstück... Thomas brachte es auf den Punkt und meinte, der Vater hätte Ähnlichkeit mit einem Schimpansen und ehrlich gesagt war das nicht von der Hand zu weisen!

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Sonntag, 30. Dezember 2007

Groß, größer, am größten


Heute Abend guckte ich unschuldig aus unserem Wohnmobil-Fenster und was sah ich? Ein Hochhaus bog um unsere Ecke!! Langsam schob sich ein riesiges Gefährt Marke Eigenbau über den Campground und versuchte, in seinen zugewiesenen, aber bei weitem viel zu kleinen Platz einzuparken.Ein kleine mittelalte Frau stieg aus und ich dachte, sie würde einweisen. Tat sie aber nicht, sondern sie lief aufgeregt hin und her und der Fahrer versuchte, das Geschoss an Ort und Stelle zu kriegen. Nachdem es stand, fuhr es auch noch im Mittelteil die Seitenwände aus und mutierte zu 4-Zimmer-mit-Küche/WC.

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Milford Sound

Irgendwie hatte ich zu dicht an den Bäumen geparkt. Nachts kam Wind auf und die Zweige peitschten dauernd gegen das Auto. Es war aber nicht so schlimm, dass es mich sofort gedrängt hätte, den Wagen umzuparken. Dieses Geraschel, Geknarre, langsames
Hin- und Herstreifen war allerdings hinreichend nervig, um einen unruhigen Schlaf zu besorgen. Die Nacht war um 6.30 zu Ende. Erinnere mich nochmal jemand daran, daß ich eigentlich Urlaub habe.
Kurze Dusche, Brote schmieren und Obst einpacken. Warme Sachen, Getränke hatten wir ja schon gestern Abend rausgelegt. Der Bus sammelte uns um 7.30 auf. Insgesamt waren wir nur 17 Leute, die sich shutteln ließen. Ich wollte in Ruhe die Natur genießen und so hatten wir beschlossen, nicht selbst zum Milford Sound zu fahren sondern uns anfahren zu lassen.

Kaum losgefahren wurde es dunkel und es begann zu regnen. Wir hatten einen Schottenabkömmling als Fahrer, der sich auch sofort durch seinen knochentrockenen Humor outete. Als erstes zog er über das Wetter her (seine Mama hätte früher immer gesagt, die Kinder die am besten lügen würden, würden als Erwachsene Wetterfrösche). Wettervorhersagen wären im Fjordland völlig unnützt. Erstens würde es sowieso 200 Tage im Jahr regnen (immer so 3 Tage Sonne, 4 Tage Regen), die 3 Tage Sonne seien gerade vorbei und hinter dem nächsten Tal könne alles ganz anders sein. Außerdem würden wir durch Regenwald kommen und der bräuchte das Wasser und nur bei Regen gibt es atemberaubende Wasserfälle. Er meinte, daß man sich im Fjordland sowieso nie bräunen würde, sondern die Leute würden höchstens rosten.
Neben dem Busfahrer hatten wir auch über zwei Passagiere genug zu geiern. Als wir einstiegen, saßen da schon zwei Asiatinnen. Beide trugen eine bunte Wollmütze à la Peruaner. Kaum unterwegs, fielen sie in Tiefschlaf (anscheinend auf dem
Neuseeland-in-24h-Trip oder so) und da wir hinter ihnen saßen, konnten wir uns köstlich darüber amüsieren, wie ihre bunt bemützten Köpfe je nach Kurvenlage nach rechts und links baumelten. Da man in Neuseeland im Bus angeschnallt sein muss
(150 NZ$ Strafe), hingen sie im Gurt wie Marionetten und Uschi hätte es am liebsten gefilmt, aber man darf ja nicht so gemein sein.

Nach einer Weile sahen wir aus dem Bus auch erst wenige und kleine und dann immer mehr und größere Wasserströme die Hänge der Berge runterlaufen. Auch wenn die Wolken tief hingen und alles grau war, so war das doch ein beeindruckendes Schauspiel.

Im Milford Sound sind wir auf das Boot Milford Mariner gegangen. Hier trafen wir auf weitere Passagiere, die selbst angereist waren. Trotzdem war auch dieses Boot vielleicht nur zur Hälfte gefüllt. Dadurch standen wir uns an den zahlreichen
Wasserfällen nicht im Wege, wenn die Fotos klickten und die Kameras surrten.

Auf der Rückfahrt haben wir uns dann noch den Regenwald aus der Nähe bei kurzen Wanderungen angesehen und bei der Gelegenheit auf einem der Parkplätze auch zwei Keas gesehen. Keas sind die einzigen Bergpapageien der Welt, allerdings wie viele einheimische Vögel mangels ursprünglicher Feinde nur noch Fußgänger und damit durch die eingeschleppten Katzen, Wiesel und Frettchen mittlerweile in ihrer Existenz gefährdet.

Im Regenwald gab es riesige fast baumgroße Farne zu sehen. Uschi hätte am liebsten gleich zwei für den heimischen Garten ausgebuddelt und mitgenommen. Könnte glatt eine Hängematte zwischen passen.
Auf dem Rückweg schliefen wir auch glatt ein, aber wir haben es tunlichst vermieden, dass die Köpfe permanent nach vorne hingen und durch die Gegend rollten ;-)).

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Samstag, 29. Dezember 2007

Neuseeländer kennen keine Schmerzen

Dem Eisbär ist sauwohl. Witzigerweise laufen hier genau wie in Südengland die Menschen teilweise halbnackt durch die Gegend und scheinen das völlig normal zu finden. So hatte ich die Tage einen dicken winddichten Strickpulli aus 100 % Schurwolle und zusätzlich einen dicken Fleecepulli an, als gleichzeitig Mädels mit kurzen Hosen und Spaghettiträgern an mir vorbeiliefen ... echt schmerzlos!!

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Te Ana'au

Die Fahrt nach Te Anau (Maori: Te Ana'au) war ereignislos. Wir haben in Dunedin noch kurz aufgestockt und sind dann über die 1 Richtung Invercargill und bei Gore auf die 94 Richtung Fjordland. Von der Fahrt sind eigentlich nur zwei Sachen erwähnenswert: Clinton und Gore mit dem Presidential Highway dazwischen sowie Mandeville mit dem Old Mandeville Airport.
Die Orte Gore und Clinton hießen schon vor dem Duo so (also keine Fans in Neuseeland, die ihre Orte umbenannt haben), aber die beiden kamen wirklich mal auf einem Neuseelandbesuch hier vorbei und haben ein Foto auf dem Highway gemacht, der die beiden Orte verbindet. Seitdem ist es der Presidential Highway. Über Clinton gibt es sonst nichts zu sagen, Gore ist wenigstens noch die Hauptstadt der Country-Musik von Neuseeland und war früher mal ein Nest von illegalen Schnapsbrennern und -Schmugglern während einer regionalen Prohibition.
Mandeville hat auf dem Old Mandeville Airport eine Firma, die weltweit Oldtimer Flugzeuge restauriert und auch Kurzflüge darin anbietet. Einige davon sind Motten (Moth, ein Doppeldecker). Die haben dem Restaurant am Flughafen (der eigentlich nur aus einem Flugfeld mit Rasenlandebahn besteht) seinen Namen gegeben. Das Restaurant ist allerliebst eingerichtet und bot für den ansonsten eher kleinen Ort super leckere Gerichte. Außerdem muß der Kaffee genial gewesen sein, denn es kamen dauernd Einheimische nur zum Kaffeetrinken vorbei.
In Te Anau angekommen haben wir uns erstmal Touren für die nächsten 2 Tage gebucht. Hier haben wir nicht mehr unsere gewünschte Reihenfolge von Doubtful Sound und Milford Sound bekommen, die Touristensaison geht wohl jetzt wirklich los.
Also müssen wir morgen früh zu nachtschlafender Zeit aufstehen und um 7.30 gehts los zum Milford Sound für eine Tagestour.
Außerdem hat Uschi hier endlich zwei hübsche Fleecejacken gefunden (man merke: in der Hochsommerzeit gehe ich in einen Laden mit Fleecejacken und Mützen), und so habe ich jetzt meine wieder. Draußen sind 15-20 Grad, wenn die Sonne rauskommt auch gefühlt deutlich wärmer, aber es weht stets ein kühler bis eiskalter Wind.

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Freitag, 28. Dezember 2007

Pinguine und Albatrosse

Eigentlich heißt es überall, dass man für das Angucken von Pinguinen und Albatrossen unbedingt vorausbuchen muss. In die Reservate kommt man (aus guten Gründen) auf eigene Faust nicht rein. Allerdings haben wir in den letzten Tagen gesehen, dass die Touristensaison noch nicht so richtig gestartet ist und so versuchen wir einfach unser Glück. Gegen 17.40 biegen wir wir auf den Parkplatz bei der Pinguinkolonie ein, greifen uns den letzten freien (nicht ganz so legalen) Stellplatz für unser Schiff und bekommen direkt eine Tour um 17.45. Die Tour an sich finde ich etwas enttäuschend, wir sehen zwar Pinguine, aber nicht so viele, wie ich von einer "Kolonie" erwartet hätte. In dieser sind momentan nur 19 Vögel. Warscheinlich
bin ich in Australien einfach nur verwöhnt worden. Die, die wir sehen, sind trotzdem niedlich mit ihren flauschigen braunen Teddybär-ähnlichen Jungen, die rumkrakelen, kaum dass sich ein Alttier zum Füttern nähert. Außerdem handelt es sich um
eine sehr seltene Pinguinart, die es nur hier gibt. Die Tour dauert 90 min und so sind wir erst kurz nach 19.30 am Royal Albatross Center. Die letzte Führung ist gerade weg, aber wir wollten sowieso nicht mit. Wir beobachten vom Rand des Parkplatzes in den Klippen die riesigen Albatrosse sowie Kormorane, unzählige Möwen und einige Fellrobben. Um 20.00 fahren wir zurück, hungrig von der Seeluft und ein bisschen in Panik, ob die hier die Pubküchen auch so früh dicht machen wie im Mutterland. In Rekordzeit von nur 35 min sind wir von der Spitze der Halbinsel wieder zum Campingplatz gedüst und lassen uns von der Reception-Erna einen Tipp geben, wo es noch etwas Essbares geben könnte. Sie nennt uns ein Lokal in St. Clair, direkt am Beach und hoffentlich noch mit offener Küche. Wir hin wie die Besengten und tatsächlich, es riecht köstlich und die Speisekarte sieht sehr vielversprechend aus. Und die Küche ist noch voll in Betrieb.
Was für ein wahres Glück. Gerettet werden wir mit zwei Scotch on the bone, einem Old Dark Malt Ale und einem Speights - himmlisch. Danach fehlt uns nix mehr zum Glück und wir bummeln ganz vorsichtig in unserem Wohnmobil zum Campingplatz, wo Uschi allerdings umgehend beschließt, die antarktische Kälte des nachts mit einer Jogginghose zu bekämpfen. Der nächste Outdoor-Bekleidungsshop wird restlos leergekauft.

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Barry Dell Plumbing

Kurz vor 16.00 sind wir mit den Rohverlegern verabredet, die Apollo für uns gefunden hat. Feierabend ist hier um 16.30 und morgen (und die nächsten Tage) arbeitet hier niemand. Also wollen wir pünktlich sein.
Am Telefon lassen wir uns eine Anfahrtsbeschreibung geben. Bei dem schweren Dialekt keine einfache Sache. Wir fahren aber nur einmal aus Versehen vorbei und biegen dann schon beim zweiten Versuch in den Hof ein. Es schaut sich auch sofort ein laufender Meter unsere Probleme an und findet gleich die Tropfstelle unter dem Auto. Scheint ein Riss im Plastiktank zu sein direkt an der Verbindungsstelle des Auslassrohres. Das kann man nicht kleben, sondern eigentlich nur den Tank austauschen. Da es den in den nächsten Tagen nicht gibt, wird der Ehrgeiz geweckt und sie versuchen den Riss im Plastik durch Schmelzen zu schließen. Ab jetzt sehen wir mit an, wieviele Männer man mit dem Problem beschäftigen kann. Irgendwann liegen 4 Mann unter oder neben dem Auto:
Einer hält einen Schweißbrenner, um einen Schraubenzieher zum Glühen zu bringen. Der andere versucht, mit dem Schraubenzieher das Plastik am Riss zu schmelzen. Der Dritte schaut zu und kommentiert. Der vierte bringt irgendwann einen Heißluftstrahler und verdrängt den Schraubenziehermann (nun auch Zuschauer und Kommentator) und
manscht selbst am Tank rum. Das sieht einfach urkomisch aus. Wir trauen uns aber nicht, das Ganze zu fotografieren. Immerhin bemühen sie sich ja, uns die Weiterfahrt zu ermöglichen, ohne dass wir unser Abwasser in der Gegend verteilen und es geht
auf ihren Feierabend zu.
Nach einer halben Stunde mit wechselnden Beteiligten scheint der Tank gekittet. Eine Halblastprobe mit Wasser zeigt kein Leck mehr. Das andere Leck im Inneren kann trotz stärkster Benutzung der Spüle nicht mehr identifiziert werden, alles bleibt trocken und so bedanken wir uns und fahren wieder auf die Halbinsel raus. Die vier Jungs haben uns das Wochenende gerettet.
Und wenn man ganz genau hinsah, konnte man auch echte Schotten in ihrer Abstammung erkennen. Denn Dunedin wurde ja 1848 von Schotten gegründet und ist der gälische Name für Edinburgh. Zumindest die Sprache war sehr gälisch, oder chinesisch oder was anderes Unverständliches.

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Otago Peninsula - Castle Larnach

Wir rufen bei Apollo an und beschreiben das Wasserproblem vom Vorabend. Die versprechen einen Rückruf und wollen erstmal schauen, wer uns am Freitag vor einem extrem langen Feiertagswochenende überhaupt helfen kann.
Wir fahren derweil auf die Halbinsel zum Schloss Larnach - dem einzigen Quasi-Schloss in Neuseeland. Ein spleeniger Banker und Unternehmer (wer hat sonst so viel Geld) hatte einen internen Familienwettstreit mit seinem Onkel in Sussex und wollte ein Familienheim bauen, das schöner war. Also italienischen Marmor, schottische Steinmetze, französische Schnitzer usw. über den Ozean gekarrt - völlig gaga. Aber das Ergebnis sieht architektonisch interessant aus - eine Kreuzung aus englischem Landhaus und Kolonialstil mit großen verglasten Veranden davor. Sehr hübsch.

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Donnerstag, 27. Dezember 2007

Wasser über, unter und im Wohnmobil

Dunedin hat uns auf Anhieb beim Durchfahren überzeugt. Das ist die erste richtig schöne Stadt, durch die wir in Neuseeland gekommen sind. Kaum sind wir auf dem Campingplatz angekommen, öffnen sich allerdings die Schleusen. Wir beschließen also, von unseren Vorräten ein paar Hirschmedaillons (hier gibts Hirschfarmen) zu grillen und einen Pinot Noir vom Waipara Valley zu köpfen. Nach dem Abwaschen entdecken wir eine Pfütze im Wohnwagen und verfolgen das zu einer scheinbar undichten Stelle im Abwassersystem des Wagens. Ausserdem fällt uns beim Rundgang ums Auto auf, dass unser Abwassersystem auch außen ein gewaltiges Leck hat, zumindest nach den Wassermassen zu urteilen, die unten rausfließen. Wir checken kurz bei Apollo, aber die Mechaniker sind erst wieder morgen da. Also wischen wir innen auf und gehen
schlafen.

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Viktorianisches Oamaru

Wie vom Reiseführer angekündigt, ist Oamaru eine hübsche viktorianische Stadt mit vielen erhaltenen Gebäuden. Allerdings hatten hier immer noch die meisten Geschäfte mit Verweis auf Weihnachtsferien zu (teilweise bis Januar). Umso mehr enttäuschte, dass auch die Bäckerei mit deutschem Brot (für alle die den elastischen Gummipapp nicht mehr sehen können) bis Anfang Januar zu hatte (führte wieder zu diversen Gesichtsentgleisungen bei Uschi).

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Maori Felszeichnungen

Unterwegs kommen wir an zwei Stellen mit Felszeichnungen der Maori vorbei. Sie sind aber wenig spektakulär (für einen Laien) und deutlich weniger spannend als die der Aborigines in Australien. Allerdings sind sie auch einige zehntausend Jahre jünger.

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Mt. Cook immer noch nicht zu sehen

Kurz nach 8.00 werden wir wach und wollen am Flughafen anrufen. Nachdem das Handy eingeschaltet ist, stellen wir aber fest, dass es blöderweise kein Netz gibt. Viel Natur, aber keine Infrastruktur, um den Freunden zu Hause davon zu erzählen und fiese MMS zu senden. Also schnell Katzenwäsche und Frühstück und zum Flughafen gefahren. Dort erklärt mir der Pilot, dass es auch heute nur die kurze Tour gibt. Also verschiebe ich das ganze auf den Rückweg die Westküste hinauf. Beim Franz-Josef Gletscher kann man auch so eine Air Safari Tour machen. Wir fahren los nach Dunedin (sprich: D'nieden).

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Mittwoch, 26. Dezember 2007

Lake Tekapo

Wir haben es heute erstmals geschafft, vo´m Aufwachen bis zum Verlassen des Campingplatzes nur eine Stunde zu brauchen. So waren wir um 9:00 on the road nach Lake Tekapo. Unterwegs hatte ich gelesen, dass es in Geraldine eine Shopping Mall geben soll. Am Boxing Day, also dem 2. Weihnachtsfeiertag (keine Ahnung, wo das mit dem Boxen herkommt), ist da zwardie Hölle los, aber man kann ja mal neugierigerweise vorbeischauen. Ausserdem brauchen wir noch einen Fließpulli für Uschi, denn je näher wir der Antarktis kommen, desto kühler wirds hier.
In Geraldine angekommen, entpuppt sich das Einkaufszentrum als eine Ansammlung von 4 Läden und einem Supermarkt, die zwar sicher geeignet sind, um das Dorf und die Farmen im Umkreis zu versorgen aber nicht unserem Zweck dienen können. Das Gesicht von Uschi geht bis zum Boden ;-) (nicht nur das, es geht bis unter die Erde!!).
Wir kommen gegen 15.00 am Lake Tekapo an, der Mt. Cook ist leider nicht zu sehen. Das ganze Mackenzie Basin ist mit Wolken bedeckt und es sieht nach Regen aus. Also machen wir einen Waschtag, belegen zwei Waschmaschinen und später zwei Trockner gleichzeitig.
Gegen 18.00 starten wir eine kurze Wanderung am See entlang zur Kirche des guten Hirten. Ist eine der beliebtesten Hochzeitskirchen im Lande. Bei der Lage und Aussicht auch zu verstehen. Sie haben sich beim Bau die üblichen Bleiglasfenster am Altar gespart und einfach eine große Glaswand eingebaut - Aussicht direkt auf das Alpenpanorama und Mt. Cook, sofern er Lust hat. Wir klären kurz bei Air Safari, ob sie zur Zeit die Grand Traverse über die Gletscher fliegen und wie erwartet gibt es bei dem Wetter nur die kurze Tour. Ohne Gletscher habe ich aber keine Lust und hoffe auf morgen.

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Dienstag, 25. Dezember 2007

Summit Tour

Am Christmas Day ist hier alles dicht. Im Supermarkt hat die Angestellte mich gestern mit großen Augen angesehen, als ich
nach den Öffnungszeiten über Weihnachten fragte. Eigentlich wollte ich nur wissen, wann sie wieder auf machen. Aber die Dame
rief gleich den ganzen Supermarkt zusammen, um dem offenbar verwirrten Mann (mich) zu präsentieren, der es gewagt hat, nach einer
Öffnung am Christmas Day zu fragen. Naja.
Heute haben wir uns daher zu einer so genannten self-guided Tour rund um den Kraterrand und in (fast) jede Bucht hinein entschlossen.
Ist ja sonst nicht viel los. Die Aussicht von der Summit Road ist atemberaubend. In den Bays findet man manchmal Dörfchen
(also nicht viel mehr als 3 Häuser: Post & Telegraph, Petrol, Museum), die so aussehen, als ob man den Bewohnern nicht Bescheid
gegeben hätte, dass das 19. Jahrhundert vorbei ist. Aber auch die Museen sind immer zu. Andererseits wollen auch die Menschen hier
besinnliche Weihnachten verbringen und die haben wie ja nun zur Genüge.

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Montag, 24. Dezember 2007

Aufstocken für die Feiertage

Wir schliefen bis 9.30 Uhr und wurden beim Öffnen der Türen von mehreren Entenbrüsten auf Beinen begrüßt. Gegen 11.00 waren wir dann
in der Stadt, hatten aufgetankt und wollten als erstes schönes französisches Brot haben. Zu unserem Bedauern gab es zwar
keine French Sticks (Baguette), dafür aber das erste ungeschnittene Brot seit 2 Wochen.
Den französischen Gourmet-Fleischer hatten wir leider übersehen, und so haben wir im Supermarkt keine Entenbrust gefunden
sondern uns für Hirschmedaillons entschieden. Passt auch gut zu unserem Rotwein. Am Hafen haben wir frisch vom Fischer
Flossen vom Skate gekauft. Dass soll ein dem Rochen ähnlicher Fisch sein und in England angeblich eine Delikatesse. Keine Ahnung warum die Frau
das erwähnte, einen englischen Akzent haben wir beide wirklich nicht. Egal, er kam zum Mittag auf den Grill und schmeckte
vorzüglich zum Riesling vom ersten Weingut. Danach waren wir etwas angetütert und nur noch zu einer Wanderung in der Lage.
Wir schafften es bis zum Leuchtturm von Akaroa und zurück, der schlimmste Teil dabei war, den Hügel vom Campingplatz
runter und hinterher wieder rauf zu bewältigen. Mittlerweile sitzen wir also am heiligen Abend bei untergehender Sonne und umgeben von
quakenden Enten mit grandioser Aussicht in unseren Campingstühlen und sind der Meinung, dass man auch so Weihnachten feiern kann.
Insbesondere deshalb, weil hier die Menschen gar nichts anderes kennen, also zumindest wettermäßig. Das mit dem Rentier, dem Schnee und
dem Glühwein ist nicht zu verachten, aber ein typisches Weihnachten der europäischen und amerikanischen Nordhalbkugel.

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Sonntag, 23. Dezember 2007

Fahrt nach Akaroa


Der Reiseführer versprach eine wunderschöne, wenn auch schwierige Fahrt nach Akaroa. Es sind nur 80 km von Christchurch, aber Akaroa liegt am Ende einer Halbinsel die aus 3 Vulkankegeln entstanden ist. Die Straße ging dementsprechend auch hoch und runter
in vielen Kurven. Nachdem wir alle Dörfer vor Akaroa durchquert hatten, meinte Uschi, dass die Stadt bestimmt nach dem nächsten Hügel liegen würde. Nach dem dritten Hügel hieß Akaora bei uns Schneewittchendorf und wir hörten mit dem Zählen auf.
Nach dem vierten oder fünften Hügel lag es dann malerisch in seinem Vulkankessel in der Abendsonne vor uns.
Der Camper hatte seine Mühe, die letzte Steigung zu bewältigen, schaffte es dann aber keuchend im zweiten Gang. Der Campingplatz liegt am Hang, halbhoch oberhalb der Stadt und von unserem Stellplatz haben wir im Abendlicht einen atemberaubenden Blick über die Bucht und Akaroa. Kein Wunder also, dass 1840 hier ein paar französische Siedler anlegten, die auf Anraten eines Walfischfängers die große Reise angetreten hatten. Wollten wohl hier für die Grande Nation ein bisschen Land okkupieren, das ging aber schief, denn die Engländer bekamen Wind von dem Plan und brausten sofort hierher, um den Union Jack zu hissen - 5 Tage vor Ankunft der Franzosen. Die fanden das zwar irgendwie dumm gelaufen, blieben aber trotzdem und seither gibt es hier tatsächlich eine frankophile Ecke in Neuseeland. Französische Straßennamen und eine Boucherie sowie einen Place de la Poste. Ganz herzallerliebst und man fühlt sich fast wie an der Côte d'Azur. Ich glaube, das haben die damals auch gedacht. Heute blätterte ich im lokalen Käsblatt von Akaroa und was lese ich? Hat sich doch tatsächlich ein Mitbürger aus Akaroa an den Bürgermeister gewandt und vorgeschlagen, dass Akaroa (was im Übrigen aus der Maori-Sprache stammt und "Langer Hafen" bedeutet) auch einen französischen Namen bekommt. Den hatte es wohl auch schon einige Zeit lang, es war nämlich bekannt als "Port Louis-Phillipe") aber alles in allem waren die wichtigen Leute dagegen (es würde ja nun auch immer an die Schmach der Franzosen damals erinnern :-)

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Christchurch oder "Kann man hinfahren, muss man aber nicht"

Boah, war die Stadt verunstaltet. In Deutschland hat es so eigentlich nur die Städte erwischt, die im Krieg stark
mitgenommen waren. Man konnte das quadratische Grundmuster wiedererkennen und auch Teile der alten Bausubstanz.
Allerdings wurden dazwischen Häuser gesetzt - und dies scheinbar nach der einzigen Regel, möglichst nicht mit der Umgebung
zusammenzupassen. Der Hauptplatz war groß und leer und könnte mit dem Roten Platz für Militärparaden konkurrieren.
Letzterer ist aber wenigstens mit architektonisch reizvolleren Gebäuden umstellt.
Wir waren auf der Suche nach einem Cafe oder einer Teestube sowie Kuchen oder Bisquits. Christchurch sollte die englischste
aller Städte NZ's sein und so erwarteten wir natürlich Cream Tea. Weit gefehlt. Wir wackelten schon fußlahm durchs
Stadtzentrum, bevor wir an der Parkanlage beim Fluß einige Restaurants und Pubs entdeckten. In einem gabs dann auch Kaffee
und Kuchen auf der Dessertkarte. Der Kuchen enttäuschte aber auch ;-(, also nee, das waren so schon einige Minuspunkte.
Das Einzige, was in Christchurch wirklich schön ist, ist der Park entlang des Flusses, der das Stadtzentrum halb umringt.
Das reichte aber nicht, um Christchurch auf unsere Liste der sehenswerten Plätze zu setzen. Vielleicht hatte die Stadt
auch nur ihren schlechten Tag, oder es lag am Sonntag.

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Waipara 2

Kurz vor Christchurch hielten wir wieder im Waipara Valley an. Der Rotwein war alle und wir brauchten Nachschub.
Wir kosteten zuerst bei Daniel Schuster. Die Lage des Weinguts war einfach einmalig. Es sah aus wie in der Toskana.
So stelle ich mir mein Weingut vor, falls ich mir jemals eins zulege.
Der Rotwein war dafür weniger gut. Es gab nur eine trinkbare Sorte und dafür wollte der Chef gleich 90NZ$. Das war uns
deutlich zu viel, denn so gut war der Wein dann auch wieder nicht.
Wir sind weiter zum Weingut Pegasus Bay. Das Weingut war noch größer als das von Daniel Schuster und das Geschäft muss
saugut laufen, da er sich einen modernen elsässisch angehauchten Palast hingebaut hatte. Auf dem Parkplatz waren etwa 30 Autos.
Ich befürchtete schlimmste Wartezeiten. Allerdings waren zum Glück nur 3 andere Pärchen am Verkosten und die anderen
saßen im Cafe des Weinguts.
Ich fragte nach einem leichten Weißen zum Fisch und einem schweren Roten zum Wild. Die Weine waren ganz vorzüglich, ich entschied
mich dann für einen Sauvignon, einen Riesling und zwei Flaschen vom Pinot Noir. Dann konnten wir weiter nach Christchurch.

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Whale Watch Kaikoura


Wir hatten den Wecker gestellt auf ungnädige 7.00 gestellt, aber wie verhext ging er diesmal wieder nicht an. Ich bin
zum Glück um 7.10 von allein aufgewacht und habe schnell angerufen, was das Wetter macht. Sie sagten, dass das Boot
rausfährt, also haben wir uns in Rekordzeit angezogen, Obst als Frühstück zusammengerafft (zum Essen oder Stullen machen
war keine Zeit mehr) und ab ging es. Das Boot war ein Hochsee-Katamaran und wollte uns in 15 min die 5 Meilen raus zu
den Walen schaffen. Das versprach ernsthafte Seekrankheit bei einer Dünung von 0.5-1m. Und es wurde auch bereits am Eingang vor "strong seasickness" gewarnt.
Uschi kaufte sich noch schnell eine Pille dagegen, ich wettete basierend auf meiner Segelerfahrung, dass es bei mir schon gut gehen würde.
Das Boot hatte innen Platz für 45 Passagiere in Flugzeugsitzen, es fehlten nur noch die Anschnallzeichen.
Kaum aus dem Hafen raus, heizte das Boot auch schon so richtig los und ging bis auf seine Maximalgeschwindigkeit von 25kn.
Solange er die Wellen im 90° Winkel nahm, war das auch noch ok. Als dann aber nach Kurswechsel die Wellen schräg von vorn
kamen, spielte der Katamaran alle bauart-bedingten Nachteile aus. Interessanterweise hatte der Kat eine medizinische
Betreuung (genannt Health Officer) an Bord (die wussten schon was kommt) und die sammelte dann im Folgenden die Tüten ein.
Uschi wurde auch komisch, aber sie hielt zunächst noch tapfer durch. Wir waren auch in Nullkommanichts beim ersten Wal, der zum Glück
auf uns wartete. Alle Passagiere sprangen aus den Sitzen und rannten raus zur Reling oder aufs Dach.
So von nahem (vielleicht 20-30 m entfernt) sah er durchaus beeindruckend aus, aber man sah maximal den Rücken
der ersten zwei Drittel des Tieres vom Kopf bis zur Rückenflosse. Die Wasserwolken beim Ausatmen waren imposant.
Nach etwa 5 min schickte auch er sich zum Tauchen an und hinterließ reihenweise schöne Fotos seiner Fluke.
Danach ging es in einem Affenzahn wieder rein ins Boot in die Sitze und das Boot begann zu einem zweiten Wal zu heizen,
der auch gerade oben war. Diesmal kamen die Wellen direkt quer zum Schiff. Das brachte dann die Hälfte der Passagiere zum
Tütenfüllen und die Betreuung auf Hochtouren. Jetzt musste auch Uschi dran glauben. Ich hielt mich noch tapfer, da die gewissen
Geräusche zum Glück durch den lauten Zwillingsmotor übertönt wurden.
Kurz bevor wir beim Wal waren, tauchte er ab. Ganze Würgerei umsonst gewesen. Auch der dritte Wal war mittlerweile
untergetaucht und so dümpelten wir zurück in die Nähe unserer ersten Stelle. Der Kapitän packte sein Sonar aus und lauschte
den Geräuschen der Wale, um das Auftauchen des nächsten zu orten. Unser erster kam auch nach einer Weile wieder nach oben.
Diesmal parkten wir das Boot auf der anderen Seite vom Wal mit Sicht auf das Festland im Hintergrund. Das sollte doch
Postkartenfotos möglich machen. Der Wal liess sich diesmal Zeit bis er wieder verschwand, nicht jedoch ohne uns die
versprochenen Postkartenimpressionen zu hinterlassen.
Die letzte Stunde verbrachten wir noch mit einem Rudel Delphine. Das waren etwa 50-100, so viele hatte ich noch nie auf
einem Haufen gesehen. Das Wasser schien zu kochen. Wir haben eine coole Jumps und Loops gefilmt, bevor es an einer
Robbenkolonie vorbei nach Hause ging. Nach 3 Stunden Gewürge waren wir aber dann doch froh, wieder festen Boden unter
den Füßen zu haben. Wir nahmen ein spätes Frühstück gegen 12:00 und fuhren dann los nach Akaroa.

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Samstag, 22. Dezember 2007

Wings over Whales


Kaikoura ist ein sehr übersichtliches Nest. Hierher kommt man hauptsächlich wegen der Wale. Es gibt zwar auch noch
diverse Delphin-Arten, darunter die einheimischen Hector-Delphine sowie die neuseeländische Pelzrobbe, aber die
kann man auch woanders in Neuseeland sehen. Das Aufeinandertreffen der australasischen und der pazifischen Platte
direkt bei Neuseeland (die Inselns sitzen quasi direkt auf der Kante) sorgt hier für regelmäßige Entspannungen
(wie das Erdbeben neulich). Kaikoura hat dadurch auch ein tiefes unterirdisches Canyon-System, welches direkt vor
der Stadt bis zu 1500 m tief abfällt. Verschiedene warme und kalte Strömungen sorgen dafür, dass hier jede Menge
"Fischfutter" als marines Leben rumschwimmt, welches wiederum große Tintenfische, Haie und anderes Getier anzieht,
auf dass Pottwale wohl stehen.
Die Wale kann man in Kaikoura auf 4 verschiedene Arten sehen: mit Flugzeug, mit Hubschrauber, mit Boot und aus Versehen
bei irgendwelchen anderen Exkursionen. Die letzteren dürfen aus lizenzrechtlichen Gründen dann aber eigentlich
nicht hinsehen. Ich wollte auf jeden Fall mal mit dem Flieger hin. Erstens habe ich noch nie in so einer kleinen Maschine
gesessen und zweitens kann man nur von oben (150 m über Wasser) den Wal in seiner ganzen Größe bewundern.
Auf einem Boot sieht man immer nur einen kleinen Teil (die Pottwale springen leider nicht aus dem Wasser) und dann die
Fluke beim Abtauchen.
Also einen Einzelflug gebucht (Uschi bekommt man ja kaum in eine normale Turboprop Maschine, wie sie im Regionalverkehr
eingesetzt wird, geschweige in so einen lütten Grashüpfer) und ab gings um 11:00 mit noch zwei Mädels und dem Pilot in einer
ansonsten leeren Maschine. Die Urlaubssaison dreht wohl kurz vor Weihnachten noch nicht so richtig.
Es sollten 3 Wale in der Bucht sein, waren am Morgen schon gesichtet worden und so bestand die Chance auf ein
Fotoshooting. Die Wale tauchen im Schnitt immer 30-40 min zum Fressen ab (können aber auch bis zu 2,5 Std. die Luft anhalten)
und kommen dann für ca. 10 min nach oben für besagte Aktivitäten. Beim Ausatmen erzeugen sie eine Wasserwolke wie ein kleiner
Geysir, durch die sie sich im wasser auf weite Entfernung verraten.
Wir sind direkt raus zu zwei Booten auf Waltour und hatten Glück, dass da direkt einer faulenzte, Luft tankte und verdaute.
Der Wal war schon ziemlich groß, halb so lang wie so ein Boot. Wir sind ein paar Minuten um ihn rumgekreist, so dass wir ihn
von allen Seiten ablichten und filmen konnten und dann tauchte er weg. Aus der Luft bekommt man natürlich kein vernünftiges
Bild mit Fluke vor Landschaft. Wir sind noch ein bißchen rumgeflogen, ob noch ein weiterer Wal in der Zeit hochkommen würde,
und sind dann aber nach 30 min zurück zum Flughafen.
Am Nachmittag wollten wir beide dann die Bootstour machen mit Whale Watch Kaikoura (der einzigen Bootstruppe, die lizenziert
Wale ansehen darf). Allerdings hatte der Wind ab dem späten Vormittag schon so sehr zugenommen, dass alle Touren abgesagt
wurden. Wir buchten um auf grauenvolle 7.45 Uhr am nächsten Morgen. Zu der Zeit sollte das Wetter noch friedlich sein, während
ab Mittag wieder mit auffrischendem starken Wind gerechnet wurde.

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Freitag, 21. Dezember 2007

Erdbeben in Gisborne

Übrigens haben wir mit dem Erdbeben gestern abend auf der Nordinsel nix zu tun und haben auf der Südinsel auch nix davon mitbekommen.

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Kaikoura

In Kaikoura sind wir gegen 15:00 angekommen, haben einen Westpac ATM entdeckt und das erste Mal der 2-tägigen Fahrt ohne Kiwi-Geld ein Ende bereitet. Plastik hat zwar erstaunlich weit funktioniert, aber man muss das Schicksal ja nicht herausfordern. Neben der Bank war ein T-Shirt-Laden mit einem Fall für mich. "Chocolate makes my clothes shrink - the chocolate addict" in wunderbarer Zartbitter 98 % Kakao-Farbe. Dann waren wir noch kurz fürs Abendbrot einkaufen und sind dann zum Campingplatz gefahren.
Uschi hatte, vom Lonely Planet inspiriert, die glorreiche Idee zur Seelöwenkolonie zu laufen und dort beim Kaikoura Crayfish BBQ vorbeizuschauen - quasi als Appetizer. Auf der idealisierten Karte vom i-Site sah das auch gar nicht so schlimm aus, dummerweise haben Küsten fraktale Eigenschaften und sind nie identisch mit einem geraden Strich auf der Karte.
Wir liefen uns also fast einen Wolf auf der Suche und dachten schon ans Aufgeben, als ich hinter einer Düne die Spitzen von Sonnenschirmen bemerkte - in einer Umgebung mit ansonsten gar nichts. Das war verdächtig. Erst als wir auf 50 m dran waren, zeigte sich wirklich eine mobile Grill-Einheit mit 4-5 Tischen und den besagten Sonnenschirmen und entpuppte sich als das Gesuchte. Mittlerweile war es 17:45 und die Seeluft hatte uns hungrig gemacht. Wir hauten uns zwei Clam-Chowder sowie Kammmuscheln und Venusmuscheln mit Knoblauch frisch vom Grill rein. Das schmeckte einfach umwerfend und kostete gerade mal 20 NZ$.

Dann machten wir uns auf den Weg zurück. Die Sonne ging langsam unter und damit wurde der kühle Wind spürbarer. Im Camp angekommen, köpften wir erstmal den Merlot und aßen ein paar Tortilla Chips mit Salsa. Danach gabs noch leckere T-Bone Steaks mit Salat. Nach der ganzen Anstrengung heute :-)) haben wir uns Ruhe verdient. Morgen gehts zu den Walen.

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Gore Bay


Gerade reden wir über Hunger (Frühstück muss zu wenig gewesen sein), da erscheint ein Schild Gore Bay Tourist Road 15 km und schon haben wir die #1 verlassen. Die Strasse führt wirklich sehr idyllisch durch hügeliges Farmland, aber das Beste kommt am Ende, als sich nach ein paar Serpentinen eine Aussicht auf bestimmt 10 km Strand mit Meer und Wellen satt eröffnet. Es sind schon einige Surfer und Camper da, und so gesellen wir uns mit unserem Schlachtschiff dazu. Irgendwie haben uns die Alten in Christchurch angesteckt, wir vergleichen schon die anderen Mobile mit unserem :-)))

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Waipara

Wir haben uns eine Flasche kalt gepresstes Olivenöl sowie eingelegte Oliven von Athena Olive Groves nach einer Öl-Verkostung mitgenommen sowie bei Sherwood Estate Wines einen halbtrockenen Riesling, einen Pinot Noir und einen Merlot. Der Riesling war sehr fruchtig. Beim Pinot und Merlot konnten wir uns nicht einigen, also gleich beide eingesackt.

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Christchurch, Campingplatz

Ein erstes Blinzeln verrät dass es bereits Tag ist, ein Blick durch die Gardinen zeigt Sonne und blauen Himmel. Wie bestellt und gar nicht so wie gestern abend noch befürchtet.

Update 9:05
Die Dusche im Camper ist ganz schön eng, aber völlig riesig innerhalb eines Autos. Beim Frühstück, diesmal schön unser Campingtischchen draußen aufgebaut, kommen die Nachbarn näher, schon etwas zutraulicher. Man tauscht "Hallo" und "schönes Wetter" und "Boah, was für ein neuer Camper! Brandneu? Baujahr 2007?". Wir lachen uns innerlich echt schlapp, wussten doch nicht, dass man mit so einem Campmobil einen ganzen Campingplatz in Aufregung versetzen kann. Wie schon vermutet wohnen die "Old Buddies" dauerhaft hier und so sind wir eine willkommene Abwechslung. Man fragt uns auch gleich nach dem woher und wohin und berät uns, was wir auf jeden Fall sehen sollten und was nicht.

Update 10:00
Wir sind on the road. Ziel Nummer eins ist in knapp 40 km Entfernung Waipara Valley, eine noch junge aber aufstrebende Weinanbauregion, in der es auch einen Olivenhain gibt. Olivenöl und Wein fehlen noch für die Reise.

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Donnerstag, 20. Dezember 2007

Neuseeland - Kia ora!

Heute morgen ging es dann weiter, um gähnend frühe 9.25 Uhr (sprich 6.00 Uhr aufstehen) in Richtung Christchurch. Unser eigentliches Ziel,nämlich Neuseeland, war glatt mit Wolken bedeckt, aber die Ausflüsse der beiden Gletscher Franz-Josef und Fox waren gut zu sehen. Weiter südlich ragten auch die Gipfel der Southern Alps durch die geschlossene Wolkendecke, einer davon war vermutlich der Mt. Cook Aoraki.
Von unserem Campervermieter Apollo war keiner am Flughafen und ein Büro gabs leider auch nicht. Also was tun?
Nache einem kurzen Telefonanruf waren wir unterwegs zu den Taxis, die Apollo als Zubringer einsetzt. Entweder sind wirklich nur wenige Camper von Süd nach Nord durch Neuseeland unterwegs oder die Gewerbe-Mieten an den Flughäfensind verboten hoch. Bei Apollo angekommen war die Bude aber gerammelt voll und wir mussten warten.
Uschi stürtzte sich auf die Kaffemaschine, doch nach einer Pfütze Wasser in der Tasse ging nix mehr. Eine deutsche Familie schaute sich gerade eine Einführung zu ihrem Motorhome an. Wir mussten nur kurz warten und erledigten dann die Formalitäten, bis auch wir den Film zur Einweisung ansehen mussten.Danach gab es noch eine kurze schnelle Einführung durch einen Kiwi persönlich, aber die Informationen des Films
plus die des netten Herrn waren irgendwie ein bisschen viel auf einmal. Also Probieren geht über Studieren und unsere Versicherung erlaubt ja quasi eine Alles-Scheiß-Egal-Fahrweise - und los gings.
Kaum aus dem Hof von Apollo runtergefahren, sind wir natürlich erstmal auf der falschen Straßenseite gefahren (oops). An der nächsten Kreuzung wurde dann noch kurz den Motor abgewürgt, aber ab dann waren wir per Du mit unserem Camper.
Am ersten Tag wollten wir nur den Kühlschrank auffüllen und den Camper testen, also hatten wir einen Campingplatz um die Ecke gebucht mit einem Supermarkt in der Nähe.
Der Campingplatz liegt direkt an der Hauptumgehungsstraße von Christchurch. Das ist aber zum Glück kein 6-spuriger Highway sondern würde in Deutschland maximal als Bundestraße durchgehen. Insofern war es bis auf den
Nachmittagsverkehr sehr ruhig. Wir sind sofort wieder losgefahren zum Supermarkt. Dort angekommen, wurden wir ganz schnell gaaanz langsam. Wer schon mal mit so einem Schiff versucht hat auf einem normalen Supermarktparkplatz an einem normal geschäftigen Nachmittag vor Weihnachten zu parken, weiß was ich meine.
Wir haben erstmal ein paar Ehrenrunden gedreht, bis wir eine Doppellücke enddeckten, in die wir großzügig mittig einparkten. Obwohl wir vorn schon fast in eine etwas verängstigt dreinschauende Frau mit ihrem Mitsubishi Colt reinfuhren, war unser
Dicker mit seiner hinteren Hälfte noch mitten im Durchgangsverkehr - aber so muss es ja sein ;-) c'est la vie.
Im Supermarkt luden wir ein, was in den Wagen passte und noch ein bisschen mehr, aber im Prinzip müssen wir ja hier auch für gegebenenfalls eintreffende Notsituationen gerüstet sein (man weiss ja nie wann man am Ende der Welt wieder mal auf einen Supermarkt trifft, gelle).
Zurück auf dem Campingplatz haben wir erstmal alle Waschmaschinen belegt und uns dann Abendessen gemacht. Während wir so gemütlich mit einem breiten Grinsen in unserem Camper sitzen, sammeln sich draußen auf einmal ganz unauffällig
verschiedene Leute bei unserem Campnachbarn und werfen kaum verhohlene Blicke zu uns rüber. Man muss dazu sagen, dass alle sonstigen Camper auf dem Platz eher zur Oldtimer-Garde gehören und die Insassen ebenso.
Da haben wir wohl großen Eindruck mit unserem Gefährt gemacht - nagelneu mit gerade mal 5000 km auf dem Tacho und (noch) blitzeblank und keinerlei Dellen. 5 Wochen später wird das wohl anders sein. Zumindest braun sollten wir ihn bekommen.
Beim Gang zum Waschhaus entdecken wir dann wirklich einige Campmobile, die anscheinend für die nächsten 100 Jahre hier angelegt haben. Sie haben schicke Blumenrabatten außen rum, nur die in Deutschland üblichen Zwerge und Zäune fehlen,
aber gut, wir sind ja auch nicht in Wanne-Eickel, sondern in Christchurch. Ein bisschen was muss doch anders sein, oder?
Wie soll man denn sonst auf einer Reise noch das Fremde auf sich wirken lassen?
Da fällt mir gleich wieder der Aldi in Sydney ein, nee, nee, nee.
So, dann wollen wir mal sehen, was der morgige Tag so bringt. Im Moment verheißt das Wetter nichts Gutes.
Es ist ca. 10°C draußen und dicke Wolken am Himmel....dabei dachte ich, hier wäre Sommer. Antarktischer Sommer dann wohl, aber OK, wir haben es so gewollt. Und die 90 % Luftfeuchtigkeit in Singapur bei unbedeutenden 32°C im Schatten waren irgendwie ja auch nicht recht.
Kia ora Neuseeland!

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Mittwoch, 19. Dezember 2007

Sydney-Hobart Rennen


Die großen Segler sind in der Stadt und haben das Wetter heute zum Üben genutzt. Am 26.12. gehts los, leider sind wir dann schon wieder weiter.

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Aldi-Süd reicht bis Australien


Auf dem Rückweg vom Strand zum Fähranleger in Manly sind wir ja fast umgefallen, als wir direkt daneben eine Niederlassung von Aldi entdeckten.
Jetzt steht dem Auswandern nichts mehr im Weg, da sich Filou nicht mehr an neues Futter gewöhnen muss.

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Tag 7: Life is a Beach


Das Motto der Ozzies kann man nirgendwo so schön erleben wie in Sydney mit seinen vielen Stränden. Manly ist sicher einer der schönsten davon.

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Dienstag, 18. Dezember 2007

Tag 6: Grünes Sydney

Eine der vielen schönen Seiten von Sydney sind seine Parks. Hyde park, Domain, Botanical Garden und die Landzunge von Mrs. Macquaries Point haben die gleiche Fläche wie der Central Business District daneben. Zur Mittagszeit sind sie dann auch bevölkert von lauter Leuten in Anzügen, Läufern und Arbeitskollegen die Rugby spielen.
Was ich aber noch in keinem Park irgendwo auf der Welt gesehen habe, ist die folgende Aufforderung.

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Montag, 17. Dezember 2007

Tag 5: Zurück in Sydney


Wir sind heute morgen um 6:35 gelandet und hatten diesmal nur wenig Schlaf bekommen im Flieger. Also wählten wir die Touristen-Tour für Fußlahme mit Bussen und Fähren. Nach einem Frühstück im Queen Victoria Building mit anständigem Long Macchiato zum wach halten griffen wir uns einen Sydney Explorer, der gerade vorm Gebäude anhielt. Im Bus waren zu dieser frühen Zeit außer uns nur noch eine italienische Gruppe, keine Ahnung, wie die so früh aus dem Bett gekommen sind.
Wir fuhren durch China Town und Darling Harbour zu The Rocks, wo wir für einen Bummel nach Cirqular Quay ausstiegen. Von dort griffen wir uns eine Fähre nach Watsons Bay, bei der man auch ohne organisierte Hafenrundfahrt einen Großteil des herrlichen natürlichen Hafenbeckens von Port Jackson sehen kann. Ab Watsons Bay nahmen wir den Bondi Explorer nach Bondi Beach, wo wir uns Sandwiches zum Mittagessen suchten. Danach bekamen wir einen ernsthaften Müdigkeitsanfall und fuhren erstmal mit dem 380er zurück ins Hostel. Beim Kontakt mit dem Bett - nur kurz hinlegen - fielen die Augen magnetisch zu.

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Sonntag, 16. Dezember 2007

Keine Durian


Wir sind vor Lachen fast umgefallen, als wir heute an unserer MRT Station folgendes Schild entdeckten. Eine Durian riecht man schon von weitem, ich hatte sie beim letzten Mal vor 6 Jahren gekostet und fand in meinen Geschmackserinnerungen nichts vergleichbares. Sie schmeckte nicht direkt zum Würgen, es war nur komplett ungewohnt.

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Samstag, 15. Dezember 2007

Tag 3: Bukit Timah

Singapur behauptet von sich, die Stadt mit dem einzigen Regenwald im Stadtgebiet zu sein: Bukit Timah Nature Reserve. Das Reservat befindet sich rund um die höchste Erhebung Singapurs: 163.3m, höher als die 115m der Müggelberge in Berlin und damit eine echte Herausforderung...
Wir packten 2 Wasserflaschen ein und machten uns auf den Weg mit MRT und Bus. Beim Bus ging uns das Klitzekleingeld aus, leider wechseln die Busfahrer so große Scheine wie einen 10S$ (5€) nicht. Also den nächsten Bus nehmen und irgendwo zurück in der MRT den Schein klein bekommen.
Der nächste Busfahrer war hilfsbereit und zeigte uns die richtige Haltestelle zum Aussteigen. Wir irrten kurz umher um das Visitor-Center und den Eingang zu finden. Dafür kamen wir an einer Horde Rhesusaffen (oder so ähnlich) vorbei, die an einer anderen Bushaltestelle die Mülleimer plünderten und teilweise den Passanten hinterherliefen, wenn die die Frechheit hatten, in ihrer Anwesenheit was zu kauen. Im Park kostet die Fütterung der Affen zwar 250S$ Strafe (im Regenwald haben die aber auch wirklich genug Futter), das hält die intelligenten Affen aber wohl nicht davon ab, sich das Futter auf die leichte Tour aus den Mülleimern zu besorgen.
Nachdem wir das Visitor-Center gefunden hatten, machten wir uns an den teilweise steilen Aufstieg. Auch wenn das nur kurz war, die Luftfeuchtigekeit und die hohen Temperaturen schon am Vormittag sorgten für einen guten Workout mit Sauna. Einige Einheimische hatten sogar ein Handtuch für den Spaziergang dabei.

Unterwegse sahen wir dann noch Squirrels, Riesenameisen, weitere Affen und diverse interessante Pflanzen. Nach der Tour hatten wir die beiden Wasserflaschen verdampft und wollten erstmal wieder zurück ins Hotel.
Bei der Rückfahrt sind wir mit einem anderen Bus bis Little India zurückgefahren. Auf dem Weg zum Hotel kamen wir an Hawker Stalls vorbei. Uschi wollte schon eine Weile was essen, also haben wir sie probiert. Das Essen war ok, aber nicht umwerfend. Andererseits erwartet man auch nichts Besonderes für 7S$ für 2 Personen inklusive Getränke.
Während der Siesta ging wieder eine Sintflut ab, die diesmal aber erst gegen Abend nachließ und uns damit vom geplanten Bootfahren auf dem Fluss abhielt. Schieben wir eventuell ein anderes Mal ein.
Zum Abend sind wir wieder ins arabische Viertel gegangen, um das beste Restaurant für muslimische Küche in Singapur auszuprobieren (oder so ähnlich waren die Empfehlungen). Das Zum Zum liegt direkt an der Moschee und so hatten wir zum Essen um 19:00 Begleitung vom Muezzin.

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Freitag, 14. Dezember 2007

Monsun

Die Siesta war ein Fehler. Eigentlich wollten wir nur bis 15:00 grunzen, sind aber erst 15:30 wach geworden und waren dann total breit. Also ab ins arabische Viertel, die werden ja wohl einen anständigen Mokka brauen können zum Tote erwecken.
Kaum aus der Tür sahen wir, das der Himmel ziemlich dunkel war. Die Fenster im Zimmer haben meistens die Holzläden davor, um die Sonne und Hitze draußen zu halten, sonst hätten wir das wohl schon eher bemerkt. Die Worte des Taxifahrers von gestern kamen wieder in den Sinn, der was von heftigen Regenfällen in den nächsten beiden Tagen gesagt hatte. Schnell die Finger kreuzen.
Wir brachen dennoch auf, war ja nicht weit von uns. Wenn man am Jln Besar ist zwischen Little India und dem arabischen Viertel muss man eine größere offene Fläche überqueren. Der Regen begann kurz bevor wir wieder rettendes Dach hatten. Aber bei der Hitze trocknet das ja im Fallen. Oder so ähnlich. Kaum unter Dach wurden alle Hähne erstmal so richtig aufgedreht. Dummerweise fanden wir innerhalb unserer überdachten Sicherheitszone nicht das dringend benötigte Koffein. Also während einer reduzierten Flutperiode schnell über die Straße gesprungen ins Golden Landmark Hotel, da es unten eine Einkaufspassage hatte. Die haben ja meistens auch einen Food Court und da möglicherweise den Muntermacher.
Das ganze war ein arabisches Einkaufszentrum (wenn es nicht typisch war dann möge man mir verzeihen, es war die erste begegnung mit der unbekannten Art). Sehr viele Läden mit Goldschmuck und Kleidern, Uhrmacher einige Garküchen aber kein Mokka weit und breit. Also verzweifelt weiter ins eigentliche Hotel. Dort die Werbung für die Pool-Side Lounge entdeckt und ab in den 5. Stock. Die Sessel zum Loungen waren auch tatsächlich überdacht und die freundliche Bedienung versprach uns auch einen Cappuchino und Café Latte. Die Architekten haben natürlich nicht daran gedacht, den Loungebereich und die Bar unter ein Dach zu bringen. So musste die Beste mit Regenschirm raus in die Sintflut für 2 Koffeindosen. Und danach nochmal für Kekse.
Als das Koffein zu wirken begann hörte auch der Regen irgendwann auf. So viel Wasser gibt es dann doch nicht auf einmal.
Auch das arabische Viertel wird gerade einer Renovierung unterzogen. Die bereits fertig gestellten Teile sind auch sehr hübsch geworden, wobei die ursprünglichen Läden in Teilen Szene-Lokalen und -Cafés gewichen sind. Da die Renovierung noch nicht weit fortgeschritten ist, hat sich die ursprüngliche Stimmung aber noch erhalten.
Abends sind wir wieder in unser indisches Restaurant gegangen und haben den nächsten Teil des Buches in Angriff genommen. Wir haben es aber wieder nicht zum Dessert geschafft. Beim nächsten Mal müssen wir die Strategie zusammen mit dem Kellner überdenken. Für heute ist noch etwas Übersetzen und Zeitung lesen (Straits Times) angesagt. Bali ist auch hier ein großes Thema allerdings mit regionalen Gesichtspunkten, pragmatischer als das wissenschaftliche Europa.

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Tag 2: China Town

Da wir sowieso schon früh munter waren, ging es um 7:00 zum Frühstück und dann ab in die Stadt. Der Reiseführer sprach zwar von verschärften Bedingungen beim Ticketkauf für die MRT (die U-Bahn), aber so schlimm war das gar nicht. Das Ticket nach Raffle's Place kam auf 90c plus 1$ Pfand fürs Plastikkärtchen. Interessanter Ansatz zur Müllvermeidung.
In China Town sind wir den Touristen-Walk gegangen, der auch für mich in Teilen neu war, da ich beim letzten Mal einfach nach Schnauze unterwegs war. China Town wirkt nach der Renovierung zwar schön bunt aber leider in weiten Teilen steril. Das Gewusel und die Gerüche auf den Strassen fehlen fast vollkommen.
Durch den frühen Start waren wir gegen 11:00 mit der Wanderung fertig, hatten diverse chinesische und hinduistische Tempel besucht und waren über den einzig noch ansatzweise vorhandenen Markt in der Pagoda St gegangen und jetzt fusslahm und durstig. Wir hatten leider nur eine Wasserflasche mitgenommen gehabt und brauchten dringend Erfrischung.
Für Mittagessen war es uns noch zu früh, auch wenn uns die Mitarbeiter von diversen Restaurants am Quay einluden. Also ab in eine Bar, die schon für Drinks offen hatte und wo man uns ansonsten in Ruhe ließ. Nachdem wir einigermaßen erholt waren suchten wir in der Gegend nach einem kleinen chinesischen Restaurant und stießen bald auf eine kleine Garküche, die schon relativ voll mit Einheimischen war und außerdem jede Menge (lesbare) Auszeichnungen am Eingang hatte. Die Auswahl war übersichtlich: Fleisch oder Fleischbällchen in Suppenform oder "fest". Wir wählten eins von jedem, da wir mit der Beschreibung sowieso nichts anfangen konnten sowie was zum Trinken und brauchten gar nicht lange warten. Das Essen war einfach aber durchaus lecker.
Danach gings zurück ins Hotel für eine Siesta. Schließlich fehlte uns irgendwie Schlaf.

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Jetlag

Update:
Uschi konnte ab 2:00 nicht mehr schlafen und so war die Nacht zu Ende. Statt dessen hackte und klapperte es bis um 6:00 morgens. Dann war freudestrahlend die Rohübersetzung des Auftrages fertig. Ich war's auch.

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Donnerstag, 13. Dezember 2007

Tag 1: Ankunft in Singapur



Der Flug verlief ereignislos bis auf die toten Steckdosen im Flugzeug, die Uschi am Bearbeiten eines Auftrags behinderte. So schliefen wir die erste Zeit und schauten in der zweiten Hälfte Ratatouille.
Das Terminal 2 in Singapur Changi war vor 6 Jahren noch im Bau, jetzt eröffnet im Januar schon Terminal 3. Der Flughafen ist wirklich einer der aufgeräumtesten und am besten beschilderten auf der ganzen Welt. Wir waren in Null-Komma-Nichts draußen, griffen unsere Säcke und ab in die warme Watte von 30° bei 85% Luftfeuchtigkeit.
Der Taxifahrer brachte uns nach einer kleinen Orientierung per Zentrale schnell ins Perak Hotel in Little India, wo wir nur die Sachen fallen liessen, die deutschen Winter-Klamotten gegen etwas Leichteres eintauschten und wieder loszogen.
Das Hostel von vor 6 Jahren haben wir schnell wiedergefunden, auch einige der Straßenrestaurants und -cafés wiedererkannt. Das halbe Viertel ist bereits renoviert und hat neue Farben bekommen. Trotzdem hat es sich zum Glück sein Flair bewahrt.
Wir sind zum "Abendessen nach Bildern" in ein neues indisches Lokal gegangen, welches erst vor 4 Monaten aufgemacht hat, angelockt durch auffallend viele vertretene Regionen und ein schönes Ambiente.
Das Menu war dann auch eher ein Buch und die Auswahl stand dem Stillen des Hungers erstmal im Wege. Wir entschieden uns dann einfach für mehrere Sachen aus verschiedenen Regionen und vermieden unter Mithilfe des Kellners allzu feurige Gerichte. Das Essen war einfach umwerfend, leider deckten wir nur einen klitzekleinen Teil der Karte ab und für ein Dessert ging gar nichts mehr. Also wiederkommen.

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